So kam es zum Todesdrama mit dem Traktor

Balderschwang (D.). Absoluter Horror: Vier Kinder klettern Samstagabend auf einen Traktor und fahren los. Am Steuer sitzt ein Bub (13), in der vorderen Ladeschaufel sind zwei Mädchen (12 und 13) und noch ein Bub (10).

 

Bodenwelle. Es ist 20.55, kurz vor Sonnenuntergang. Das tonnenschwere Fahrzeug fährt über eine Bodenwelle auf dem Waldweg und gerät ins Schwanken. Die Kinder fallen aus der Schaufel, zwei von ihnen geraten unter die Räder und werden überrollt.

 

 

Keine Chance. Das Mädchen (13) und der Bub (10) sind so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle sterben. Das andere Mädchen und der Lenker bleiben schwer traumatisiert.

 

Der Unfall geschah in Balderschwang im Allgäu (Bayern), alle involvierten sind aus Österreich. Die Kinder gehören zu drei Familien aus Riefensberg (V.). Familie W. hat eine Almhütte in Deutschland, hier trafen sich alle am Wochenende, um den Schulschluss zu feiern. Am Steuer des Fahrzeugs saß der Sohn der Grundbesitzer wie ÖSTERREICH erfuhr.

 

 

Trauer. Im Heimatort Riefensberg (Bezirk Bregenz, 990 Einwohner) ist die Bestürzung groß. Die Familien sind beliebt, nehmen am Gesellschaftsleben teil. „Es ist bei uns wie ein schwarzes Tuch über dem Dorf, keiner kann es fassen“, sagt eine Frau, die alle drei Familien kennt. Ihr ist wichtig zu betonen: „Dem Buben kann keine Schuld gegeben werden, auf jedem Bauernhof fahren hier die Kinder mit den Traktoren.“

 

Ohne Führerschein. In Deutschland wie auch in Österreich darf man erst ab 16 Jahren ein solches Fahzeug lenken. „Der Bub ist auf dem Privatweg der Alpe gefahren. Deswegen war die Spritztour keineswegs illegal“, sagt hingegen Konrad Kienle, Bürgermeister von Balderschwang.