Wieder erbebt die Erde im Urlaubsland. Glücklicherweise gab es bisher keine Opfer und nur geringe Schäden.
Ein Erdbeben der Stärke 6,5 hat Sonntag früh weite Teile Griechenlands erschüttert und Millionen Menschen in Angst versetzt. Verletzt wurde jedoch niemand. Das Epizentrum lag nordöstlich von Sparta nahe der Kleinstadt Leonidion auf der Halbinsel Peloponnes, wie das Seismologische Institut in Athen mitteilte. Das Beben begann kurz vor 7.15 Uhr Ortszeit und dauerte etwa zehn Sekunden lang.
Ganz Griechenland spürte Beben
Der Erdstoß wurde in fast
allen Regionen des Festlandes sowie auf Kreta, den Inseln der Ägäis und den
Inseln des Ionischen Meeres registriert. Das Beben wurde sogar im Süden
Italiens und in Südalbanien gespürt. Auf der Halbinsel Peloponnes rannten
viele Menschen in Panik auf die Straßen. "Alles wackelte hier. Vor allem die
Kronleuchter. Einige Sachen fielen aus den Regalen. Ich hatte Angst", sagte
eine Frau aus der Kleinstadt Leonidion. Wie der griechische Zivilschutz
mitteilte, wurde niemand verletzt und die entstandenen Schäden seien gering.
"Nochmal Glück gehabt"
Auch im rund 120 Kilometer
vom Erdbeben entfernten Athen versetzten die Erschütterungen die Menschen in
Angst: "Alles klar-alles klar, tief ausatmen. Wir haben noch mal Glück
gehabt", sagte ein Einwohner im sechsten Stockwerk eines Mehrfamilienhauses
im Athener Stadtteil Patissia Sekunden nach dem Beben. Er war im Schlafanzug
aus seiner Wohnung auf den Gang hinausgerannt. Im Jahr 1999 waren in Athen
nach einem Erdbeben der Stärke 5,9 143 Menschen ums Leben gekommen.
Felsen rollten auf die Straße
Nahe Leonidion rollten einige
Felsen und Steine auf die Fahrbahn einer Landstraße, wie das Fernsehen
zeigte. Der Bürgermeister der Kleinstadt, Dimitris Tsigounis, sagte dem
Sender, es gebe nur einige wenige Schäden "nur auf dem Putz einiger Häuser"
in seiner Stadt. Bauingenieure sollten aus Sicherheitsgründen die Schulen
und andere öffentliche Gebäude der Region noch am Sonntag überprüfen.
Sogar in Italien spürbar
"Diesmal hatten wir Glück. Das
Zentrum des Bebens lag in großer Tiefe. Etwa 70 Kilometer tief", sagte der
griechische Seismologe Giorgos Stavrakakis im griechischen Fernsehen. Zudem
werde mit keinen nennenswerten Nachbeben gerechnet. Das Beben sei bis in
den Süden Italiens zu spüren gewesen, erklärte der italienische Zivilschutz.
Griechenland Erdbeben-Hochburg Europas
In Griechenland gibt es
mit jährlich Hunderten von Erdstößen die meisten Beben in Europa. Grund
dafür ist, dass unter der Ägäis zwei Erdplatten - die europäische und die
afrikanische Platte - aneinanderstoßen.