Straflos

Südkorea erlaubt Sex ohne spätere Heirat

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Der Staat darf sich nicht mehr in solche privaten Angelegenheiten einmischen.

Sex ohne spätere Ehe bleibt in Südkorea künftig straflos. Das Verfassungsgericht des asiatischen Landes erklärte ein Gesetz, das Männern seit mehr als einem halben Jahrhundert falsche Eheversprechen zur Verführung von Frauen verbot, am Donnerstag für verfassungswidrig. Der Paragraf im Strafgesetzbuch wird abgeschafft.

Unnötige Einschränkung
Das Gesetz habe die individuellen Rechte unnötig eingeschränkt und unter dem Vorwand des Schutzes von Frauen gegen deren sexuelle Selbstbestimmung verstoßen, meinten die Richter. Auch sei der Paragraf mit den gewandelten Vorstellungen von Heirat und geschlechtlichen Beziehungen vor der Ehe nicht mehr vereinbar. Der Staat dürfe sich in solche privaten Angelegenheiten nicht einmischen.

Beschwerde
Das Urteil folgt einer Verfassungsbeschwerde zweier Männer, die wegen Verstoßes gegen das 56 Jahre alte Gesetz verurteilt worden waren. Dieses sah bei einem entsprechenden Verstoß eine Haftstrafe von bis zu zwei Jahren und eine Geldstrafe vor. Einige Frauenrechtsgruppen hatten das Gesetz als unzeitgemäß kritisiert, weil es die Frauen als "minderwertig" ansehe.

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