Teilung des afrikanischen Landes Schlussstrich für langjährigen Konflikt.
Fast 30 Jahre nach Beginn des blutigen Bürgerkriegs wird der Südsudan an diesem Samstag ein unabhängiger Staat. Die Teilung des bisher größten Landes Afrikas zieht einen Schlussstrich unter den 2005 beendeten Konflikt zwischen dem arabisch geprägten Norden und dem überwiegend von Schwarzafrikanern bewohnten Süden.
Zu den rund 30 Staatsoberhäuptern, die bei der Unabhängigkeitsfeier erwartet werden, gehört auch der sudanesische Präsident Omar Al-Bashir, den die Opposition in Khartum für den Verlust des ölreichen Südens verantwortlich macht. Zu den Ehrengästen zählt auch UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon.
Für die meisten Südsudanesen geht mit der Gründung eines eigenen Staates ein langgehegter Traum in Erfüllung. In einer Volksabstimmung hatten sich im Jänner fast 99 Prozent der Bürger im Süden für die Unabhängigkeit ausgesprochen. Die überwiegend christlichen Südsudanesen hatten sich im muslimisch geprägten Norden häufig als Bürger zweiter Klasse gefühlt.
Rund zwei Millionen Menschen kamen im Bürgerkrieg ums Leben - überwiegend Zivilisten. Etwa vier Millionen Menschen flohen vor dem Krieg. Der Südsudan ist einer der unterentwickeltsten Staaten Afrikas, in dem Infrastruktur, Erziehungs- und Gesundheitswesen weit hinter den Anforderungen zurück bleiben. Ungeklärt und umstritten zwischen Nord und Süd sind weiterhin der genaue Grenzverlauf und die Verteilung der Öleinkünfte.