Der Elfjährige, der vor zwei Wochen am Weg nach Hause erschossen wurde, wurde am Donnerstag in einem Fußballsarg begeisetzt.
Zwei Wochen nach dem Mord an dem elf Jahre alten Rhys Jones aus Liverpool haben tausende Menschen Abschied von ihm genommen. Bei der Beerdigung des fußballbegeisterten Jungen am Donnerstag kamen die Trauernden auf Wunsch der Eltern Melanie und Stephen Jones in heller Kleidung und teils mit Fußball-T-Shirts. Rhys' Sarg - in den Farben und mit dem Emblem seines Lieblingsclubs FC Everton - wurde von seinem Vater und seinem Bruder Owen unter Applaus in die Kathedrale von Liverpool getragen. Außerhalb der 2.300 Menschen fassenden Kirche wurden Lautsprecher aufgestellt.
"Leuchtturm dieser Stadt"
"Melanie, Stephen und Owen,
in der herzzerreißenden Traurigkeit der letzten zwei Wochen seid Ihr und
Rhys ein Leuchtturm dieser Stadt geworden", sagte der anglikanische Bischof
James Jones. Die hellen Farben würden für Rhys' Humor und seine "große
Beliebtheit" sprechen. "Ihr wolltet die hellen Farben, weil sie zu der Wärme
und zu der Freude, die er ausstrahlte, passen."
Am Heimweg vom Fußballspielen erschossen
Rhys war am 22.
August auf dem Heimweg vom Fußballspielen mit einem Schuss in den Hals
niedergestreckt worden. Er wurde vermutlich versehentlich Opfer eines
Streits zwischen zwei rivalisierenden Jugendbanden in der Gegend Croxteth.
Bisher wurden 17 Jugendliche festgenommen, alle kamen jedoch wieder frei.
Die meisten werden als Zeugen behandelt. Der Täter, der von einem BMX-Rad
aus geschossen hatte, ist bisher nicht gefunden worden.
Auch Spieler von Everton und Liverpool unter den Trauernden
Bischof
Jones nannte den Mord einen Teil der "Epidemie jugendlicher Rechtlosigkeit".
Unter den Trauernden waren auch Spieler vom FC Everton und dem
Konkurrenzclub FC Liverpool. Zudem kamen die kleinen Spieler aus Rhys' Club
mit Trikots und schwarzen Armbändern. Es war das erste Mal seit dem Tod
ihres Mannschaftskollegen, dass sie wieder gemeinsam auftraten.