USA

Teenie darf Anti-Bush-Shirt tragen

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Ein 13-Jähriger zog vor Gericht, weil ihm seine Schule das Tragen eines den Präsidenten lächerlich machenden Leiberls verboten hatte.

Zachary Guiles darf in seiner Schule ein T-Shirt tragen, das US-Präsident George W. Bush als Huhn verballhornt und ihn mit Kokain und Alkohol in Verbindung bringt. Das T-Shirt zeigt Bushs Kopf mit einem Soldatenhelm auf dem Körper eines Huhns unter dem Slogan: "Chicken-Hawk-in-Chief" (etwa: Hühnerhabicht vom Dienst). Ein Berufungsgericht in Manhattan entschied am Mittwoch, die Schule habe gegen das in der Verfassung garantierte Recht der Redefreiheit verstoßen, als sie Guiles zum teilweisen Abdecken des T-Shirts zwang.

Der damals 13-Jährige hatte das Hemd 2004 auf einer Anti-Kriegs-Kundgebung gekauft und während zwei Monaten einmal pro Woche im Unterricht getragen. Das stieß einem Mitschüler und dessen Mutter mit anderen politischen Ansichten sauer auf. Die Schule in Williamstown im US-Staat Vermont verfügte schließlich, Guiles müsse das T-Shirt entweder auf links tragen, die Darstellungen von Bush mit einem Martini-Glas und von drei Linien Kokain abdecken, oder eben ein anderes Hemd anziehen.

Schule hat kein Recht zu zensieren
Der Schüler erschien daraufhin mit dem T-Shirt im Unterricht, auf dem die Bilder mit einem Klebeband und dem Wort "zensiert" abgedeckt waren, und zog vor Gericht. In der ersten Instanz bekam er teilweise Recht. Das Berufungsgericht entschied nun, die Schule dürfe sich gar nicht als Zensor aufspielen. "Die Bilder sind ein bedeutender Teil der politischen Botschaft, die Guiles vermitteln will, und unterstützen die Anti-Drogen (und Anti-Bush)-Aussage", hieß es in der Urteilsbegründung. Das Weiße Haus wollte sich zu der Entscheidung nicht äußern.

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