Zwei Jugendliche im Zug getötet

Trotz langer Strafakte: Darum lief der Messer-Mörder frei herum

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Nur eine Woche, nachdem er aus der U-Haft entlassen wurde, tötete Ibrahim A. zwei Menschen in einem Regionalzug in Deutschland und verletzte sieben weitere. Nun stellt sich die Öffentlichkeit die Frage: Warum lief er frei herum?

Der Schock sitzt nicht nur bei den Betroffenen immer noch tief, nachdem Ibrahim A. auf der Fahrt von Kiel nach Hamburg zwei Menschen getötet und sieben verletzt hat. Dutzende Menschen wurden dabei zu Zeugen, mutige Passagiere verhinderten Schlimmeres. Nach nur einer Stunde wurde ein Haftbefehl gegen den Palästinenser erlassen – wegen zweifachen heimtückischen Mordes und versuchten Totschlags in vier Fällen. 

Langes Strafregister

Ibrahim A. ist der Polizei bereits bekannt:  Bereits am 16. Dezember 2021 beging er eine gefährliche Körperverletzung, schlug in einer Drogenberatungsstelle mit einer Eisenstange zu. Gleich zweimal fiel er anschließend aufgrund von Diebstählen auf. Danach folgte eine Körperverletzung am 8. Jänner – und nur zehn Tage später, am 18. Januar 2022, geriet er mit einem anderen Obdachlosen bei der Essensausgabe einer Obdachlosenbetreuung in Streit. A. zog ein Messer, stach brutal zu und fügte seinem Gegenüber Schnittverletzungen am Kopf zu. Am 20. Januar 2022 geriet A. in der Drogenberatungsstelle erneut in einen Konflikt. Diesmal schlug er einem Mann mit einem Klappmesser mehrfach auf den Kopf – er kam in U-Haft.

Am 18. August 2022 verurteilte ihn das Amtsgericht St. Georg wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Haftstrafe von einem Jahr und einer Woche. Noch im Gefängnis greift er einen Wachbeamten an, doch trotzdem wird er am 19. Jänner aus der U-Haft entlassen, weil er gegen sein Urteil Berufung eingelegt hatte. Seine Strafe hätte länger angedauert als seine U-Haft. Aus Gründen der Verhältnismäßigkeit hat das Landgericht den Haftbefehl deshalb am 19. Januar 2023 aufgehoben, sodass der Verurteilte nach einem Jahr Untersuchungshaft entlassen wurde. 

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