Die internationale Piraterie nimmt zu. Vor allem vor Somalias Küste sind Schiffe unsicher. Die UNO verstärkt den Kampf gegen Seeräuber.
Der Weltsicherheitsrat will konsequent gegen die zunehmende Piraterie vor Somalias Küste vorgehen. Eine entsprechende Resolution, die UN-Mitgliedsstaaten bevollmächtigen soll, Seeräuber aktiv zu bekämpfen, will das 15-köpfige Gremium in New York verabschieden, bestätigte eine Sprecherin.
Einsatz von Schiffen und Flugzeugen
Der Entwurf der Resolution
war von Großbritannien, den USA, Panama und Frankreich eingebracht worden.
Er sieht den Einsatz von Schiffen und Flugzeugen vor, mit dem
Mitgliedsstaaten "Piraten und bewaffnete Räuber verfolgen sowie Akte von
Seeräuberei verhindern" können. Im Rahmen des internationalen Seerechts
gehörten dazu auch die Festnahme, Befragung und strafrechtliche Verfolgung
von mutmaßlichen Piraten.
Vor der Küste Somalias verläuft einer der meistbefahrenen Schifffahrtswege der Welt. Das von Unruhen geschüttelte Land hat keine nennenswerten Seestreitkräfte, mit denen die zunehmenden Piratenüberfälle eingedämmt werden könnten.
Deutsches Schiff gekapert
Vor der Küste Somalias haben Piraten
ein Schiff einer deutschen Reederei gekapert. Das Schiff mit dem Namen "MV
Lehmann Timber" wurde am Mittwochabend im Golf von Aden von Piraten
überfallen, bestätigte am Freitag in Hamburg ein Prokurist im Namen der
Lübecker Reederei Lehmann.
Man habe Kontakt zu dem Schiff mit 15 Besatzungsmitgliedern. Ihnen gehe es den Umständen entsprechend gut. Es werde alles unternommen, um die Personen an Bord zu befreien, hieß es. Deutsche waren nicht darunter. Der Frachter befand sich mit Stahlteilen an Bord auf dem Weg nach Rostock. Es sei ein Krisenstab eingerichtet worden.
Die Eigner des Schiffes wiesen in einer Mitteilung darauf hin, dass es derzeit in erster Linie um die Sicherheit der Besatzung gehe. Wegen der schwierigen Situation sollten darum zunächst keine weiteren Details bekannt gegeben werden.
Ebenfalls am Mittwoch wurde ein weiteres Schiff von Piraten gekapert, dabei soll es sich um die "MV Arean" handeln, wie das kenianische Seefahrer-Hilfsprogramm erklärte. Genaueres wurde zunächst nicht bekannt.
Piraterie ist vor der über 3.000 Kilometer langen Küste Somalias weit verbreitet. Zuletzt hatte unter anderem die Entführung einer französischen Luxusjacht für großes Aufsehen gesorgt. Die Besatzung des gut 80 Meter langen Dreimasters kam nach der Zahlung eines Lösegelds frei. Französische Soldaten konnten einige der Entführer festnehmen und nach eigenen Angaben auch das Lösegeld wieder sicherstellen.