Versuchte Schüler rauszulocken

US-Highschool-Attentäter: Versprecher rettete Leben

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Nach dem blutigen Vorfall an einer Highschool in Oxford im US-Bundesstaat Michigan, bei dem am Dienstag drei Schüler getötet wurden, ist ein Video aus einem Klassenzimmer aufgetaucht, das eine entscheidende Szene zeigt.

Die Bluttat im US-Bundesstaat Michigan, bei der ein 15-Jähriger an seiner High School mit einer Handfeuerwaffe mindestens drei seiner Mitschüler getötet hat, hätte wohl noch mehr Opfer gefordert, wenn sich der Attentäter nicht versprochen hätte. Ein Video auf Twitter zeigt, wie sich mehrere Kinder in einem Klassenzimmer einsperren und in einer Ecke kauern, um sich vor dem 15-Jährigen zu verstecken. Plötzlich ist ein Klopfen zu hören, eine Stimme fordert die Kinder auf, die Türe zu öffnen. „Ihr seid sicher“, versichert der vermeintliche Polizist. 

 

Die Kinder allerdings sind verängstigt und weigern sich, die Türe zu öffnen, woraufhin die Stimme plötzlich ein wenig forscher wird und meint: „Komm zur Türe und schau dir mein Abzeichen an, Bro.“ Diese Aussage ließ die Schüler aufhorchen und stutzig werden: Die gesamte Klasse ergriff daraufhin die Flucht und verließ den Raum durch das Fenster im Erdgeschoß und lief auf der gegenüberliegenden Seite zum Eingang der Schule, wo die Kinder auf echte Polizisten trafen.

Bei dem mutmaßlichen Täter handle es sich um einen 15 Jahre alten Zehntklässler der Oxford High School nördlich der Metropole Detroit. Er sei festgenommen und in Jugendgewahrsam gebracht worden.

Die Polizei habe eine Handfeuerwaffe beschlagnahmt, die ersten Erkenntnissen zufolge dem Vater des mutmaßlichen Täters gehören soll. Bei den Toten handle es sich um einen 16-Jährigen, eine 14-Jährige und eine 17-Jährige. Drei der Verletzten befänden sich in kritischem Zustand, ein weiterer sei schwer verletzt worden, sagte Sheriff Mike Bouchard. Drei Schüler seien in stabilem Zustand. Die Lehrerin, die offenbar von einem Streifschuss getroffen worden sei, habe das Krankenhaus bereits verlassen können. Andere Schüler zogen sich demnach bei der Räumung der Schule nicht lebensbedrohliche Verletzungen zu.

Täter verweigert Aussage

Die Polizei hatte zuvor mitgeteilt, der mutmaßliche Täter verweigere die Aussage, daher sei sein Motiv unklar. Seine Eltern hätten einen Anwalt angeheuert. Es sei unklar, ob der Schütze seine Opfer gezielt angegriffen habe. Der Verdächtige sei innerhalb von fünf Minuten nach dem ersten Notruf gefasst worden, der um 12.51 Uhr (Ortszeit/18.51 Uhr MEZ) eingegangen sei.

Man erwarte, dass die Untersuchungen länger dauern könnten, da die Beamten viel Videomaterial zu sichten hätten und Hunderte Menschen befragen müssten, sagte Bouchard weiter. Das Haus des Verdächtigen sei durchsucht worden. Dort habe man unter anderem dessen Handy sichergestellt. Die Schusswaffe habe der Vater des 15-Jährigen vier Tage vor dem Vorfall gekauft. Es blieb zunächst unklar, wie der mutmaßliche Schütze an die Waffe kam und sie in die Schule bringen konnte. Die zuständige Staatsanwältin Karen McDonald teilte Medienberichten zufolge mit, ihr Büro werde rasch Anklage erheben.

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