In den USA legte ein Todeskandidat Klage gegen seine Hinrichtung ein. Der Grund: Da er zu dick ist, könnte man seine Venen nicht finden.
Ein zum Tode verurteilter Mörder und Vergewaltiger will bei einem US-Bundesgericht durchsetzen, dass er zu fett für die Hinrichtung durch die Giftspritze ist. Richard Cooeys Anwälte erklärten, dass es wegen der Fettleibigkeit ihres Mandanten nur sehr schwer möglich sein würde, seine Venen zu finden. Damit könnte er unter Umständen nicht richtig in die Narkose versetzt werden, hieß es. Deswegen dürfe er nicht wie geplant am 14. Oktober hingerichtet werden.
Venen nicht zu finden
Cooey ist der am Freitag eingereichten
Klageschrift zufolge etwa 1,70 Meter groß und 121 Kilogramm schwer. Die
Anwälte stützen sich auf ein Gutachten einer Krankenschwester, die bereits
2003, als Cooey noch etwas weniger fett war, festgestellt habe, dass seine
Venen praktisch nicht zu finden seien. "Alle Experten sind sich einig:
Wenn die erste Injektion nicht klappt, dann wird die Hinrichtung entsetzlich
sein", sagte Cooeys Pflichtverteidiger Kelly Culshaw Schneider. Im
US-Staat Ohio wird die Hinrichtung mit der Giftspritze vollzogen, dabei
kommen nach der Narkose mit der zweiten und dritten Injektion die tödlichen
Substanzen.
Der heute 41-Jährige wurde wegen der Vergewaltigung und Ermordung von zwei Studentinnen im Jahr 1986 zum Tode verurteilt. 2003 wurde seine bereits angesetzte Hinrichtung in buchstäblich letzter Minute von einem Richter aufgehalten. Im April unterlag er jedoch in einem neuen Rechtsstreit.
Bild: (c) AP/The Columbus Dispatch