Auf Radar entdeckt

Was ist DAS? UFO-Ring plötzlich über Serbien aufgetaucht

Ein mysteriöser blauer Ring auf europäischen Wetterkarten hat kürzlich für Aufsehen gesorgt – doch Meteorologen geben Entwarnung. 

Statt eines „gigantischen Objekts am Himmel“ handle es sich fast sicher um ein technisches Artefakt in den Radardaten, wie Fachleute erklären.

Die auffällige Formation war in einem Radar-Mosaik über Serbien zu sehen: ein nahezu perfekter Kreis, der wie ein gigantischer Wetterwirbel wirkte. Tatsächlich sei aber nicht die Atmosphäre dafür verantwortlich, sondern die Art und Weise, wie Daten aus verschiedenen nationalen Radaranlagen zusammengeführt werden. Fällt etwa ein Radar aus oder liefert nur eingeschränkte Daten, füllt die Software die Lücke mit den Reichweiten der umliegenden Stationen. Das Ergebnis: ein sauberer Ring, der fälschlich wie Niederschlag dargestellt wird.

Technischer Datenfehler

Auch andere technische Effekte können solche Muster erzeugen. Bei einer Temperaturinversion etwa wird der Radarstrahl gebogen und erzeugt Schein-Echos in einer bestimmten Entfernung. Ebenso können Signalverarbeitungsfehler oder sogenannte Range-Folding-Effekte zu ringförmigen Strukturen führen. In jedem Fall gilt: Ein gleichmäßiger, kilometerbreiter Kreis ist kein Hinweis auf reales Wettergeschehen.

Zur Überprüfung raten Experten, die nationalen Einzelradare zu konsultieren oder Satellitenbilder heranzuziehen. Dort zeige sich schnell, ob tatsächlich Wolken vorhanden sind – im aktuellen Fall war die Atmosphäre über Serbien keineswegs ringförmig strukturiert.

Spekulative Erklärungen wie atmosphärische Schockwellen oder militärische Störmaßnahmen seien zwar unterhaltsam, aber äußerst unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher sei, so die Fachleute, schlicht ein „Donut-Effekt“ der Technik.

Fazit: Der blaue Ring über Serbien ist kein Naturphänomen, sondern ein Artefakt in der Radardarstellung – ein Fehler im Datenmosaik, der spektakulär aussieht, aber keine reale Wettererscheinung widerspiegelt.

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