Eine Weinachtsfeier in Los Angeles endete blutig: Ein als Weihnachtsmann verkleideter Mann tötete neun Menschen und sich selbst.
Der Todesschütze im Weihnachtsmannkostüm, der am Heiligen Abend in Kalifornien neun Menschen umbrachte und dann Selbstmord beging, wollte offenbar die Familie seiner Exfrau auslöschen. Der Mann habe einige der Opfer regelrecht hingerichtet, erklärte die Polizei am Freitag. Nach der Tat habe er vermutlich nach Kanada fliehen wollen, sei aber in dem von ihm gelegten Brand so schwer verletzt worden, dass sich das Weihnachtsmannkostüm in seine Haut gebrannt habe. Der Täter richtete die Waffe schließlich auch gegen sich selbst.
Teure Scheidung
Der offenbar kostspieligen Scheidung vor rund
einer Woche ging nach Gerichtsdokumenten ein erbitterter Streit zwischen den
Ehepartnern voraus. Zu Weihnachten lief Bruce Pardo dann Amok: Der
arbeitslose 45-Jährige klopfte mit vier Schusswaffen bewaffnet an der Tür
der ehemaligen Schwiegereltern, die mit Freunden und Verwandten feierten.
Achtjährigem ins Gesicht geschossen
Einem achtjährigen
Mädchen, das die Tür öffnete, schoss er ins Gesicht. Anschließend tötete der
Mann nach Polizeiangaben offenbar gezielt Angehörige seiner Exfrau, während
er andere Gäste fliehen ließ. Es gebe Hinweise, wonach er sich über einige
seiner Opfer stellte und sie regelrecht hingerichtet habe, sagte
Polizeisprecher Kim Raney. Unter den neun Opfern sind nach Angaben der
Behörden vermutlich auch die ehemalige Frau des Todesschützen sowie seine
einstigen Schwiegereltern.
Nach den Schüssen holte Pardo eine Sprayflasche mit einer brennbaren Flüssigkeit heraus und setzte das Haus in Brand. Dabei kam es laut Polizei zu einer Explosion, bei der auch der Täter erheblich verletzt wurde. Er sei noch in der Lage gewesen, zum Haus seines Bruders zu fahren. Dort sei er eingebrochen und habe sich erschossen. Zuvor habe er noch seinen Wagen mit einer Sprengfalle ausgestattet, bei der Explosion des Sprengsatzes am kommenden Tag sei aber niemand verletzt worden.
Tickets nach Kanada
Bei Pardo fand die Polizei ein Flugticket
nach Kanada für den Weihnachtstag sowie 17.000 Dollar in bar. Ein Teil des
Geldes habe sich der Mann mit Plastikband um die Beine gewickelt gehabt,
erklärte die Polizei. Der Mann galt als unauffällig. Nachbarn beschrieben
ihn als freundlichen Mann, der ihnen beim Ausführen seines Hundes begegnete.
Auch in der Kirchengemeinde half Pardo mit.
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