China

Wiederaufbaupläne laufen nach Erdbeben an

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Der direkte Schaden durch das Erdbeben beträgt 18,6 Milliarden Euro. Bei der Stadt Yingxiu wird noch immer nach einem Hubschrauber gesucht.

Drei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben beginnt China mit den Plänen für den Wiederaufbau in der betroffenen Region, die der Größe Griechenlands entspricht. Städteplaner machten Entwürfe und listeten die finanziellen und personellen Anforderungen auf, berichtete die Tageszeitung "China Daily". Unter den 30 Millionen Betroffenen seien fünf Millionen Obdachlose, die dringend Unterkünfte brauchten. Die direkten Schäden durch das Beben wurden auf 200 Milliarden Yuan (18,6 Milliarden Euro) beziffert, während die indirekten Schäden als "unkalkulierbar" gelten.

Die Zahl der Toten lag am Montag weitgehend unverändert bei 69.019 Toten. Doch werden weiter mehr als 18.000 Menschen vermisst. Es wird befürchtet, dass mehr als 80 000 Menschen getötet worden sein könnten.

Hubschrauber wird noch gesucht
Zwei Tage nach seinem Absturz im Erdbebengebiet ist ein Hubschrauber mit 19 Insassen immer noch nicht gefunden worden. Die Suche in der Bergregion nahe der Stadt Yingxiu dauere an, berichtete die Provinzregierung von Sichuan laut amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua. Der Helikopter des russischen Typs Mi-171 war am Samstag bei einem Hilfseinsatz in Nebel und Turbulenzen abgestürzt. Zunächst war von 14 Insassen die Rede, doch hieß es am Montag, es seien fünf Besatzungsmitglieder und 14 verletzte Erdbebenopfer an Bord gewesen. Mehr als 1.200 Soldaten suchten in acht Gruppen in der Region nach der Absturzstelle. Vier andere Helikopter beteiligten sich an der Suche.

Anders als bisher sollen beim geplanten Wiederaufbau der Region die geologischen Bedingungen berücksichtigt werden. Auch sollen Städte nicht wieder in unmittelbarer Nähe von Berghängen entstehen. So war die Kreisstadt Beichuan zusätzlich zum Beben durch Erdrutsche schwer zerstört worden und soll nun woanders neu aufgebaut werden. Experten seien noch uneins, wie mit Landkreisen und Städten verfahren werden soll, die an "seismologischen Brennpunkten" lägen, berichtete "China Daily".

Häuser müssen Erdbebensicher gemacht werden
Selbst wenn Städte an ihren heutigen Standorten blieben, müssten die Häuser erdbebensicherer gemacht werden. Die Anforderungen für Einrichtungen wie Schulen müssten höher sein als für normale Häuser. Das Beben am 12. Mai mit der Stärke 8,0 hatte besonders viele Schulen zerstört und Schulkinder getötet.

Auch die Infrastruktur müsse wiederaufgebaut werden, da viele Straßen, Brücken, Stromnetze und Kommunikationsverbindungen zerstört worden seien. Die Regierung hat 70 Milliarden Yuan (6,5 Milliarden Euro) für einen Wiederaufbaufonds bereitgestellt. Es wurde erwartet, dass auch die Regierung der Provinz Sichuan massiv investieren wird. Die Bankenaufsicht erlaubt Finanzinstituten eine zusätzliche Kreditvergabe von 100 Milliarden Yuan (9,3 Milliarden Euro) für die Erdbebenregion. In- und ausländische Spenden oder Hilfelieferungen beliefen sich bis Montag auf 41,7 Milliarden Yuan (3,87 Milliarden Euro), von denen nach amtlichen Angaben mehr als elf Milliarden bereits in der Region angekommen sind.

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