Das türkische Innenministerium empfiehlt für Muslime eine eigene Version von "Heidi" - mit Kopftuch. Die Nation am Bosporus ist gespalten.
In der Türkei sorgt ein Kopftuch im Kinderbuch "Heidi" für Aufregung. Eine vom türkischen Bildungsministerium ausdrücklich empfohlene Version von "Heidi" beinhaltet eine Zeichnung, auf der die Großmutter von Heidis Freundin Klara Sesemann mit Kopftuch zu sehen ist, wie die Zeitung "Hürriyet" am Donnerstag berichtete. Der Zeitung "Aksam" zufolge trägt die Großmutter auch einen weiten Mantel von der Art, wie er bei frommen Musliminnen in der Türkei beliebt ist. In dem Roman ist Klara Sesemann die Tochter eines reichen Geschäftsmannes aus Frankfurt.
Propaganda
"Jetzt werden schon Kinderbücher für die
Kopftuch-Propaganda benutzt", kritisierte "Hürriyet". Auf diese Art werde
Kindern suggeriert, dass es auf der Welt keine anderen Lebensweisen als die
islamische gebe. Zudem zeuge die Darstellung von einem mangelnden Respekt
gegenüber anderen Religionen. Gegner von Ministerpräsident Recep Tayyip
Erdogan werfen dessen islamisch geprägter Regierung vor, das öffentliche
Leben in der Türkei immer weiter zu islamisieren. Die Regierung weist diesen
Vorwurf zurück.