Im indischen Teil Kaschmirs haben am Montag zehntausende Muslime für das Recht auf Selbstbestimmung demonstriert.
Im indischen Teil Kaschmirs haben am Montag zehntausende Muslime für das Recht auf Selbstbestimmung demonstriert. Trotz offizieller Warnungen der indischen Behörden versammelten sich die Demonstranten in der Sommerhauptstadt Srinagar und zogen vor die dortige UN-Vertretung.
Die UNO überwacht den Waffenstillstand zwischen Indien und Pakistan, die sich wegen des Streits um die Herrschaft über das seit sechs Jahrzehnten geteilte Kaschmir im Dauerkonflikt befinden. Von der UNO wird die sogenannte Kontrolllinie überwacht, die seit 1949 die faktische Grenze markiert. In der vergangenen Woche wurden bei Einsätzen indischer Sicherheitskräfte 22 Muslime getötet und mehrere hundert verletzt.
Für Freiheit Blut vergießen
"Ich habe noch nie eine so
große Demonstration in Srinagar gesehen", sagte ein 75-jähriger
Ladenbesitzer. Er beteilige sich an der Kundgebung, weil er nicht der
Versuchung widerstehen könne, "Freiheit von Indien" zu fordern. Einige
Kundgebungsteilnehmer sangen "Wir werden für Kaschmirs Freiheit unser Blut
vergießen".
Sicherheitsrat fordert Volksabstimmung
Der UN-Sicherheitsrat
hatte wiederholt eine Volksabstimmung über die Zugehörigkeit Kaschmirs zu
Indien oder Pakistan gefordert. Zuletzt wuchsen die Spannungen im indischen
Teil Kaschmirs, weil einem hinduistischen Pilgerverband Landrechte
zugestanden worden waren. Inzwischen wurde dies widerrufen.