Davon kann der ORF wohl nur träumen. Die burmesische Militärjunta hat mit der Erhöhung die Informationsmöglichkeiten des Landes beschnitten.
Mit einer drastischen Anhebung von Fernsehgebühren hat die burmesische Militärjunta die Informationsmöglichkeiten der Bevölkerung weiter beschnitten. Das Regime erhöhte zum Jahresanfang ohne Vorwarnung die Gebühren für das Satellitenfernsehen um das 166-fache. Wie ein Vertreter der burmesischen Telekom am Mittwoch bestätigte, müssen Besitzer einer Satellitenschüssel nun statt 6000 Kyat eine Million Kyat (rund 530 Euro) für ihren jährlichen Satelliten-TV-Empfang bezahlen. Das bedeutet eine Erhöhung auf das Dreifache des durchschnittlichen Jahreseinkommens eines Burmesen.
Staatliche kontrollierte Nachrichten
Ohne Satellitenempfang
können in dem südostasiatischen Land, das auf Befehl der Machthaber auch in
Fremdsprachen nur "Myanmar" genannt werden darf, Nachrichten nur noch im
staatlich kontrollierten TV-Sender MRTV verfolgt werden. Ausländische Medien
wie Al-Jazeera oder der Dissidentensender "Democratic Voice of Burma" haben
eine bedeutende Rolle während der Demonstrationen gegen die Militärjunta im
August und September vergangenen Jahres gespielt. Die wenigen privaten
Stationen verzichten auf eine aktuelle Berichterstattung und konzentrieren
sich in ihrem Programm auf Seifenopern und Musiksendungen.
Armee ist oberster Hüter der Nation
Nach der brutalen
Niederschlagung prodemokratischer Massenproteste hatte der Chef der
Militärjunta, Generalissimus Than Shwe, erklärt, die Führung sei fest
entschlossen, ihren harten Kurs unbeirrt fortzusetzen. Die Armee betrachte
sich als die oberste Hüterin der Interessen der burmesischen Nation. Dem
burmesischen Regime werden schwerste Menschenrechtsverstöße zur Last gelegt,
insbesondere Zwangsarbeit, Folter, brutale Verfolgung von ethnischen
Minderheiten, Missbrauch von Kindersoldaten und Unterdrückung der
Demokratiebewegung. Die Nationale Liga für Demokratie (NLD) unter der
Führung der unter Hausarrest stehenden Friedensnobelpreisträgerin Aung San
Suu Kyi hatte die Wahlen zu einer Verfassungsgebenden Nationalversammlung
1990 mit Vierfünftelmehrheit gewonnen, doch hatte das Militär die
Machtübergabe verweigert und die Wahlen annulliert.