Rascher Prozess

9/11-Guantanamo-Häftlinge bieten Geständnisse an

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Fünf Häftlinge in Guantánamo haben vor einem Militärgericht angeboten, ihre Teilnahme an den 9/11-Anschlägen in den USA zu gestehen.

Unter den Angeklagten befinde sich auch der mutmaßliche Chefplaner der Anschläge, Khalid Sheikh Mohammed, berichtete der "Miami Herald" auf seiner Webseite. Falls die Männer wegen der Anschläge von den Militärrichtern in Guantánamo auf Kuba verurteilt werden sollten, droht ihnen die Todesstrafe.

Überraschende Aktion
Die Angeklagten erklärten sich dem Bericht nach bei einer routinemäßigen Anhörung vor dem umstrittenen Militärgericht überraschend bereit, auf schuldig zu plädieren. Der Richter, Oberst Stephen Henely habe jeden einzelnen Beschuldigten gefragt, ob ihnen bewusst sei, was ein Schuldeingeständnis bedeute. Dazu gehöre auch der Verzicht auf das Recht, die einzelnen Anklagepunkte infrage zu stellen, so die Zeitung.

"Ich verstehe", habe Khalid Sheikh Mohammed geantwortet. Er hoffe, dass nun der Prozess so schnell wie möglich vorangehe, damit "dieses Spiel" beendet werden könne. Auch sein Neffe Ammar al-Baluchi sowie Ramzi Binalshib und Walid bin Attash haben sich demnach bereiterklärt, auf schuldig zu plädieren.

Noch 250 Inhaftierte in Guantanamo
Das Gefangenenlager Guantànamo war von der US-Regierung nach den Anschlägen vom 11. September 2001, bei denen etwa 3000 Menschen starben, für sogenannte feindliche Kombattanten eingerichtet worden. Internationale Menschenrechtsorganisationen hatten immer wieder die Rechtlosigkeit der zum Teil jahrelang ohne Prozess gefangenen mutmaßlichen Terroristen kritisiert. Der designierte US-Präsident Barack Obama hat sich für eine Schließung des Gefangenenlagers ausgesprochen, in dem sich noch rund 250 Inhaftierte befinden.

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