Prozess

Al-Kaida-Verdächtige in der Schweiz vor Gericht

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Unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen hat am Montag in Lugano der erste Prozess gegen mutmaßliche Al-Kaida-Helfer in der Schweiz begonnen.

Angeklagt sind sieben Verdächtige aus dem Jemen, dem Irak und Somalia. Sie sollen zwischen 1998 und 2004 Dutzende jemenitische Staatsangehörige illegal in die Schweiz und den Schengen-Raum geschleust haben, und zwar gegen Geldleistungen von bis zu 4.000 Dollar (3.087 Euro) pro Person.

Gute Al-Kaida-Kontakte
Dem Hauptbeschuldigten und zwei weiteren Angeklagten werden Kontakte zu dem Al-Kaida-Terroristen Abdullah Al Rimi vorgeworfen. Al Rimi war laut der Anklageschrift an den Terroranschlägen in Riad vom 12. Mai 2003 und auf das US-Kriegsschiff USS Cole in Jemen vom Oktober 2000 beteiligt.

Unterstützung
Die Bundesanwaltschaft stützt sich auf Telefonanrufe und SMS-Mitteilungen, in denen es unter anderem um die Beschaffung eines falschen Passes für den Terroristen gegangen sein soll. Al Rimi wurde später in Katar verhaftet. Einem Mitangeklagten wird vorgeworfen, Al Rimi mit 200 Dollar unterstützt zu haben.

Auch andere Straftaten
Die Bundesanwaltschaft hatte das Verfahren auf Grund von sichergestellten Schweizer Handy-Prepaid-Karten nach dem Anschlag in der saudiarabischen Hauptstadt vom Mai 2003 eröffnet. Damals waren 35 Menschen getötet worden, darunter ein Schweizer. Neben der Beteiligung und Unterstützung einer kriminellen Organisation macht die Anklage zahlreiche weitere Straftatbestände im Zusammenhang mit der Schleppertätigkeit der Bande geltend.

Sozialhilfe-Empfänger
Bei seiner Befragung vor dem Bundesstrafgericht sagte der Hauptangeklagte, ein im Kanton Bern lebender abgewiesener Asylbewerber, er lebe von der Sozialhilfe. Er habe zwar in Jemen eine Immobilienfirma. Sie bringe ihm aber keine Verdienste, zumal dort auch sein Agent festgenommen worden sei. Den Vorwurf der Unterstützung einer Terrororganisation bestreitet er. Die Verhandlung ist auf fünf Tage angesetzt.

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