UN-Generalsekretär

Annan übt am Ende seiner Amtszeit Kritik

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Mit Kritik an den USA hat sich UNO-Generalsekretär Kofi Annan am Dienstag aus dem Amt verabschiedet.

Der "schlimmste Moment" seiner zehnjährigen Amtszeit sei der Irak-Krieg gewesen, von dem die Vereinten Nationen die USA trotz aller Anstrengungen nicht hätten abhalten können, sagte Annan auf seiner letzten Pressekonferenz als Generalsekretär.

Ein weiterer "schmerzhafter Moment" sei der Bombenanschlag auf die UNO-Mission in Bagdad gewesen, bei dem im Sommer 2003 insgesamt 22 Menschen starben. Annan riet den USA dringend von einem militärischen Vorgehen gegen den Iran nach Vorbild des Irak-Kriegs ab. Dies wäre "katastrophal", sagte er. Der Streit um Irans Nuklearprogramm sei nur "auf dem Verhandlungsweg" zu lösen.

Als weitere negative Erinnerung an seine Amtszeit nannte Annan den Korruptionsskandal um das Irak-Programm "Öl gegen Lebensmittel". Er hoffe aber, dass der Skandal nicht die Errungenschaften der Vereinten Nationen etwa beim Schutz der Menschenrechte in den Schatten stelle, sagte der scheidende Generalsekretär. Annan wird sein Amt offiziell zum Jahreswechsel abgeben. Sein Nachfolger ist der frühere südkoreanische Außenminister Ban Ki Moon.

War seit 1997 im Amt
Der aus Ghana stammende Diplomat Annan hatte sein Amt 1997 mit Rückendeckung der USA angetreten. Das Verhältnis zwischen dem Generalsekretär und der Weltmacht verschlechterte sich in den vergangenen Jahren deutlich. Vor allem Annans unablässige Kritik am Irak-Einsatz hatte die Beziehungen abkühlen lassen. Auch in Bezug auf den Umgang der USA mit Terrorverdächtigen und die geplante Reform der Weltorganisation bestanden Meinungsunterschiede.

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