Lega Nord

Anti-Ausländer Proteste nach Bluttat in Italien

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Nach dem Blutbad nahe der norditalienischen Stadt Brescia, bei dem einer dreiköpfigen Familie die Kehle durchgeschnitten wurde, plant Italiens rechtspopulistische Oppositionspartei Lega Nord heftige Anti-Ausländer-Proteste.

Die drei Leichen mit durchschnittener Kehle, die gefesselt in einer riesigen Blutlacke auf dem Boden lagen, wurden von der Polizei am Montag in einem Haus in einem noblen Vorort von Brescia gefunden. Die Opfer sind der Hausbesitzer, der 56-jährige Angelo Cottarello, Unternehmer im Immobilienbereich, seine polnische Lebensgefährtin und deren gemeinsamer 17-jähriger Sohn.

War es eine Racheaktion?
Zeugen berichteten, dass einige Männer mit ausländischem Akzent vor dem Haus zu sehen waren. Unklar ist noch, ob es sich um einen Raubmord handelt, da keine wertvollen Gegenstände aus der Wohnung entwendet wurden. Die Polizei schließt nicht aus, dass das Blutbad eine Racheaktion von Seiten osteuropäischer Kriminellenbanden sei. Cottarello war 2004 wegen Menschenhandels mit osteuropäischen Frauen verhaftet worden, die zur Prostitution gezwungen wurden.

In der industriereichen Provinz wurden in kaum mehr als zwei Wochen sieben Mordfälle gemeldet, bei denen Immigranten verwickelt sind. Für Schlagzeilen sorgte der "Ehrenmord" an der 20-jährigen Pakistanerin Hina Saleem, die von ihrem eigenen Vater sowie weiteren Verwandten getötet worden war, weil sie "keine gute Moslemin" war und einen Italiener heiraten wollte. Wenige Tage später war die 23-jährige Elena Lonati von einem Küster aus Sri Lanka getötet worden.

"Wir leben in Kriegszustand!"
"Jetzt ist Schluss. Wir leben in einem Kriegszustand. Wir werden auf die Straßen gehen, weil die Leute sich hier nicht mehr sicher fühlen. Die Gefahr ist, dass sich die Menschen selbst rächen werden", protestierte der Spitzenpolitiker der Lega Nord, Roberto Calderoli. Die Partei plant diese Woche ein Sit In, um strengere Anti-Immigrations-Maßnahmen zu verlangen.

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