Yasuo Fukuda war erst seit einem Jahr im Amt. Zuletzt lag er in Umfragen unter 30 Prozent. Mit seinem Rücktritt soll das Patt im Land beendet werden.
Nach dem unerwarteten Rücktritt des japanischen Ministerpräsidenten Yasuo Fukuda hat der konservative Politiker Taro Aso seine Bereitschaft erklärt, an die Spitze der Regierung zu treten. Der frühere Außenminister und derzeitige Generalsekretär der Regierungspartei LDP (Liberaldemokratische Partei) sagte am Dienstag vor Journalisten in Tokio, er halte sich für qualifiziert, Fukudas Regierungsarbeit weiterzuführen, einschließlich des Notprogramms für die Wirtschaft. Aso bezog sich damit auf ein am Freitag von Fukuda präsentierters Konjunkturbelebungsprogramm im Umfang von umgerechnet 86 Milliarden Euro.
Konkurrent Fukudas
Der 67-jährige Aso war einst
innerparteilicher Konkurrent Fukudas. Er gilt als außenpolitischer
Hardliner, insbesondere gegenüber Peking und Pjöngjang, und im Vergleich zu
Fukuda als konservativer. Fukuda hatte die angespannten Beziehungen seines
Landes zu China verbessert. Die Popularitätswerte des 72-Jährigen sanken
jedoch stetig. Am Montag erklärte er nach weniger als einem Jahr im Amt
seinen Rücktritt.
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Die Wahl des neuen LDP-Vorsitzenden, der automatisch Regierungschef wird, soll am 22. September durchgeführt werden. Die konservativen Liberaldemokraten stellen seit 1955 fast ununterbrochen den Ministerpräsidenten. Nur zwischen August 1993 und Jänner 1996 waren andere Parteien an der Macht.