mike vogl

Panik und Angst

Auf der Flucht im Österreicher-Konvoi

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Organisiert von der Botschaft verließ ein Konvoi mit Österreichern Kiew. Im Konvoi oe24.TV-Reporter Mike Vogl. 

Kiew/Lemberg. Flucht im Schritttempo: Der aus 14 Wagen bestehende Konvoi der österreichischen Botschaft verließ Donnerstag um 8.30 Uhr Kiew. In den Wagen: Botschaftsmitarbeiter, Beamte des Außenministeriums, Auslandsösterreicher, die in Kiew lebten, darunter auch eine junge Familie mit ­einem einjährigen Kind. Insgesamt 35 Personen. Rund 200 Österreicher hielten sich zuletzt in der Ukraine auf. Die meisten wollten so schnell wie möglich weg, nur wenige blieben.


Für die meisten war die Gefahr, zu bleiben, einfach zu groß: „Für die ersten 30 Kilometer brauchten wir acht Stunden“, schildert Vogl. Zehntausende Kiewer flüchteten aus der Stadt, alle wollten in Panik weg vor den anrückenden russischen Einheiten; auf der Stadtautobahn ein einziger Stau: „Pkw, Kleinlaster, Busse. Die Menschen hatten meist wenig mit, gerade das, was sie schnell zusammenraffen konnten“, so Vogl. Stundenlang ging nicht mehr auf der Stadtautobahn: „Über uns hörten wir Flugzeuge, He­likopter. Dann wieder Sirenen, die vor möglichen Angriffen warnten, Explosionen“, so Reporter Vogel.
Die ganze Nacht über ging es in Richtung Westen: „Teilweise im Schritttempo und auf holprigen Landstraßen“. Die Routen bestimmten die Einsatzkräfte des Heeres, die zuletzt zum Schutz der Botschaft in Kiew waren.

Checkpoints an den ­Straßen, Angst vor Militär

Überwacht. Dutzende Checkpoints gibt es an den Straßen auf der Fahrt Richtung Lemberg. Stoppen, Ausweiskontrolle, weiterfahren. Die Ukrainer haben Angst vor russischen Spezialeinheiten, die hinter die Front­linien geraten und dort Attacken verüben könnten. Normalerweise dauert die Fahrt von Kiew zur Westgrenze sieben Stunden. Wir brauchen fast 40.

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