Nach einem Bericht der Vereinten Nationen kamen bei den Unruhen in Burma über 30 Menschen ums Leben, rund 4.000 wurden festgenommen.
Bei der blutigen Niederschlagung friedlicher Proteste in Burma sind UN-Angaben zufolge mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen - und damit mindestens doppelt so viele, wie von dem südostasiatischen Regime bisher zugegeben. Nach Erkenntnissen des UN-Menschenrechtsbeauftragten Paul Sérgio Pinheiro wurden während der von buddhistischen Mönchen angeführten Demonstrationen im September und Oktober zudem 3.000 bis 4.000 Menschen festgenommen.
Bis zu 1.000 Menschen immer noch in Haft
500 bis 1.000 von ihnen
seien immer noch in Haft, schreibt Pinheiro in einem Bericht, der am
kommenden Dienstag dem UN-Menschenrechtsrat in Genf vorgelegt werden soll.
Hinzu kämen 1.150 politische Gefangene, die bereits vor den jüngsten
Protesten in Burma inhaftiert waren. Nichtregierungsorganisationen hatten
von mehr als 100 Toten gesprochen.
Brutales Verhalten
Wie die Vereinten Nationen am Freitag
(Ortszeit) in New York mitteilten, nennt der Menschenrechtsbeauftragte das
brutale Vorgehen der burmesische Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten
"unnötig und unverhältnismäßig". Pinheiro war mit Zustimmung des Regimes vom
11. bis zum 15. November zu Untersuchungen im Land.
Internierungslager besorgniserregend
Als besonders
besorgniserregend bezeichnete er den Einsatz "großer, kurzfristig
eingerichteter Internierungslager, deren Existenz von den Behörden geleugnet
wurde, und die deshalb als geheime Einrichtungen angesehen werden". Unter
den Gefangenen in diesen Lagern seien auch Kinder und schwangere Frauen
gewesen, so Pinheiro in dem Bericht.
Ihm seien 74 Fälle bekannt, in denen Menschen verschwunden sind. Anschuldigungen, nach denen die Sicherheitskräften nach der Niederschlagung des Aufstandes eine große Zahl von Leichen verbrannt haben sollen, bezeichnete Pinheiro als "sehr beunruhigend".
Fortgesetzte Festnahmen verurteilt
Der
UN-Menschenrechtsbeauftragte verurteilte die fortgesetzten Festnahmen
politischer Aktivisten in Burma. Diese stünden im Gegensatz zu den
Zusicherungen von Ministerpräsident Thein Sein, die er dem
UN-Sondergesandten für Burma, Ibrahim Gambari, Anfang November gegeben habe.