Ein Drittel der Stimmen ist ausgezählt, demnach liegt der säkulare Politiker weit vor dem Rabbiner Porush.
Nächster Bürgermeister von Jerusalem wird offenbar der säkulare Geschäftsmann Nir Barkat. Nach Auszählung von einem Drittel der Stimmen lag Barkat mit 50 Prozent klar vor dem Rabbiner Meir Porush mit 36 Prozent. Barkat erklärte sich bereits zum Sieger und kündigte an, er werde Bürgermeister für alle Menschen in Jerusalem sein. Die Palästinenser hatten zum Boykott der Kommunalwahl aufgerufen, da sie den Anspruch Israels auf den Ostteil Jerusalems nicht anerkennen.
Löst Lupolianski ab
Barak folgt im Bürgermeisteramt auf Uri
Lupolianski. Für dessen ultra-orthodoxe Gemeinschaft hatte Porush
kandidiert. Zwei weitere Kandidaten kamen Wählernachfragen des israelischen
Fernsehens zufolge zusammen nur auf acht Prozent.
Alle Kandidaten Juden
Die Wahl am Dienstag spiegelte die
Problematik des Nahost-Konflikts wider. Die Palästinenser machen rund ein
Drittel der 750.000 Einwohner Jerusalems aus. Die Kandidaten waren aber alle
Juden und plädierten für einen Ausbau der jüdischen Siedlungen in
Ostjerusalem, das die Palästinenser als Hauptstadt ihres künftigen Staates
beanspruchen.
An den Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern ist der Bürgermeister von Jerusalem nicht beteiligt. Dennoch kann er vieles bewirken, um gute nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Juden und Arabern sicherzustellen.
Huldai bleibt in Tel Aviv
In Tel Aviv setzte sich der langjährige
Amtsinhaber Ron Huldai klar gegen Dov Chenin durch, dessen kommunistische
Partei Hadash vor allem von arabischen Wählern unterstützt wird. Nach
Auszählung von 80 Prozent der Stimmen lag Huldai mit 50 Prozent vor Chenin,
auf den 30 Prozent entfielen. Chenin hat insbesondere mit Forderungen für
eine bessere Umweltpolitik auf sich aufmerksam gemacht.