Der 85-jährige Auschwitz-Überlebende wird Berater des neuen polnischen Premiers Tusk.
Der neue polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat am Mittwoch den ehemaligen polnischen Außenminister und früheren Botschafter in Österreich, Wladyslaw Bartoszewski, zum Staatssekretär im Amt des Ministerpräsidenten und zum Außenpolitischen Sonderbevollmächtigten ernannt. Der 85-jährige Bartoszewski kündigte an, dass er sich vor allem um die deutsch-polnischen Beziehungen und die jüdische Diaspora kümmern werde.
Hoffnung auf "Geste guten Willens" von Deutschland
Von
Deutschland erwarte sich Polen "Gesten des guten Willens", sagte
Bartoszewski. "Polen hat gerade durch meine Ernennung auf diesen Posten ein
Zeichen seines guten Willens gegenüber Deutschland gegeben." Bartoszewski
werde der Regierung helfen, Lösungen für Fragen zu finden, "die einfache
Sterbliche nicht lösen können", meinte Premier Tusk nach der Ernennung vor
der Presse in Warschau.
Guter Ruf
Der prominente Auschwitz-Überlebende wird
"Regierungsbevollmächtigter für den Wiederaufbau der guten Beziehungen
Polens mit dem Ausland". Dieser Posten wurde eigens für ihn geschaffen. Tusk
dachte nach polnischen Medienberichten seit Wochen darüber nach, wie er den
guten Ruf und das Verhandlungsgeschick Bartoszewskis zur Verbesserung des
Bildes Polens im Ausland nutzen könnte. Man hatte auch erwogen, dass der
Ex-Außenminister wieder das Außenressort übernehmen könnte. Bartoszewski
hatte aber bereits zuvor betont, dass er an keinem Ministerposten Interesse
habe.
Der heute 85-Jährige war von 1990 bis 1995 polnischer Botschafter in Wien und zweimal (1995 und 2000 bis 2001) Außenminister.