Der russische Energiekonzern Gazprom hatte Ende April die Gaslieferungen für Bulgarien eingestellt. Nun hat der Bau einer Gaspipeline von Bulgarien nach Serbien begonnen. Das Gas könnte durch die Pipeline je nach Bedarf in beide Richtungen transportiert werden.
Im EU-Land Bulgarien hat der Bau einer Gaspipeline nach Serbien begonnen. Die rund 170 Kilometer lange Gasleitung vom westbulgarischen Nowi Iskar bis Nis in Serbien - beide Orte liegen im Grenzbereich - soll eine jährliche Kapazität von 1,8 Milliarden Kubikmetern haben. Das Gas könnte durch die Pipeline je nach Bedarf in beide Richtungen transportiert werden.
Mit der künftigen Gasverbindung sollen die Lieferquellen und -routen für Gas in der Region breiter aufgestellt werden, um eine bessere Energiesicherheit zu gewährleisten. "Diese Verbindung gibt uns die Möglichkeit, Lieferungen für uns, Serbien und die Region zu bestmöglichen Preisen zu garantieren", sagte der bulgarische Energieminister Rossen Hristow bei der Zeremonie zum Baubeginn laut einem Bericht der bulgarischen Nachrichtenagentur BGNES. Das Projekt wird amtlichen Angaben in Sofia zufolge vom Mechanismus für Konnektivität in Europa finanziert.
Im Südosten Bulgariens hat eine Gasverbindung nach Griechenland bereits im Oktober 2022 den Betrieb aufgenommen. Diese Pipeline ist von Bedeutung für die Unabhängigkeit der EU von Russlands Erdgas.
Der russische Energiekonzern Gazprom hatte Ende April die Gaslieferungen für Bulgarien eingestellt, da das EU-Land nicht wie von Moskau gefordert in Rubel bezahlen wollte. Das früher fast komplett vom russischen Erdgas abhängige einstige Ostblockland deckt jetzt seine Gasversorgung aus alternativen Lieferungen.
Zum Start der Bauarbeiten am Mittwoch im Raum Kostinbrod in Westbulgarien kamen die Präsidenten von Serbien und Bulgarien, Aleksandar Vucic und Rumen Radew.