"Intelektuell bankrott": Aus London hagelt es harsche Kritik an der Irak-Politik der USA. Ein pensionierter britischer General rechnet mit Rumsfeld ab.
Der frühere britische Generalstabschef Mike Jackson hat die Irak-Politik der USA als "intellektuell bankrott" bezeichnet. Wie die Zeitung "The Daily Telegraph" in ihrer Samstagsausgabe berichtet, geht der pensionierte General, der zum Zeitpunkt des Einmarschs im Irak im März 2003 Oberkommandierender der britischen Armee war, in seiner demnächst erscheinenden Autobiografie mit dem Titel "Soldier" (Soldat) unter anderem mit dem damaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hart ins Gericht. Rumsfeld bezeichne er als einen der Hauptverantwortlichen für die derzeitige verfahrene Lage im Irak.
Die Art und Weise, wie die US-Regierung den Anti-Terror-Kampf international führe, bezeichnet Jackson den angaben zufolge in seiner Autobiografie als "unangemessen". Sie sei zu stark auf die "Militärmacht" konzentriert statt auf die Schaffung einer nationalen Identität im Irak und Diplomatie.
Der Generals a.D. verteidigt zudem das Vorgehen der britischen Armee in der von ihr kontrollierten zweitgrößten irakischen Stadt Basra, an dem es zuletzt Kritik aus den USA gegeben hatte. Die britische Armee sei für vier Provinzen im Südirak verantwortlich gewesen. Drei davon seien mittlerweile in die Zuständigkeit der Iraker übergeben worden. Für Basra bleibe dies noch zu tun. Derzeit sind etwa 5500 britische Soldaten im Irak stationiert.