Sri Lanka ringt um Frieden: Colombo hat bei sofortiger Waffenruhe den Rebellen Straffreiheit zugesichert.
Die Regierung von Sri Lanka hat den tamilischen Rebellen Straffreiheit angeboten, wenn sie die Waffen niederlegen. Ministerpräsident Ratnasiri Wickremanayake machte das Amnestie-Angebot bei einer Parlamentssitzung am Donnerstag in Colombo, nannte aber keine Einzelheiten.
Zuvor hatte Verteidigungsminister Gotabhaya Rajapakse in einem Zeitungsinterview gesagt, nur eine vollständige Kapitulation der Rebellengruppe "Befreiungstiger von Tamil Eelam" (LTTE) werde akzeptiert. Er wies damit einen Vermittlungsversuch der Europäischen Union, der USA und anderer Länder zurück.
Canberra will sofortige Waffenruhe
Australien forderte am
Donnerstag erneut einen sofortigen Waffenstillstand. Die srilankische
Regierung und die LTTE müssten die Kämpfe beenden, damit sich die Zivilisten
in Sicherheit bringen könnten, sagte der australische Außenminister Stephen
Smith. Langfristig könne Frieden in Sri Lanka nur durch eine politische
Lösung erreicht werden.
Die Regierung in Colombo sieht in ihrer jüngsten Militäroffensive die Schlussphase des Kampfes gegen die LTTE, die seit 36 Jahren für einen unabhängigen Staat im Norden Sri Lankas kämpft. Seit Mitte 2007 ist das von den Befreiungstigern kontrollierte Gebiet erheblich geschrumpft - derzeit wird es noch auf 300 Quadratkilometer Dschungel geschätzt, wo sich rund 2.000 LTTE-Kämpfer verbergen. Die letzte große Rebellenhochburg Mullaittivu war vor gut einer Woche von den Regierungstruppen erobert worden.