Ein ehemaliger Mitstreiter packt über den Präsidentschaftswahlkampf 2004 aus.
Vor der Wiederwahl des früheren US-Präsidenten George W. Bush 2004 hat es nach Darstellung des seinerzeitigen Heimatschutzministers Tom Ridge politischen Druck gegeben, die Warnstufe des Terroralarms anzuheben. Kollegen aus dem Kabinett hätten ihn dahingehend bedrängt, schreibt Ridge in einem Buch, das Anfang September erscheinen soll. Die frühere Bush-Beraterin Frances Townsend wies Ridges Angaben am Donnerstag (Ortszeit) zurück. Politik habe bei diesen Entscheidungen nie eine Rolle gespielt, "Ridge wurde sicher nicht unter Druck gesetzt", sagte Townsend.
Nach Angaben seines Verlages war Ridge von Regierungskollegen unter Druck gesetzt worden, die Warnstufe zu erhöhen. Er habe sich aber trotz Druckausübung durch den damaligen Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und Justizminister John Ashcroft gegen eine Anhebung ausgesprochen. Letztlich wurde die Warnstufe nicht mehr kurz vor der Präsidentenwahl geändert. Die Angelegenheit sei jedoch mit ausschlaggebend für seine Entscheidung gewesen, rasch von seinem Posten zurückzutreten, schreibt Ridge. Er verließ die US-Regierung Ende November 2004, vier Wochen nach der Wiederwahl Bushs.
Ridge war lange Jahre republikanischer Abgeordneter im Kongress, später war er auch Gouverneur von Pennsylvania. Er galt 2008 als einer der Favoriten für die Vizepräsidentschaftskandidatur unter John McCain, der sich aber überraschend für die damalige Gouverneurin von Alaska, Sarah Palin, entschied.