Letzte Station der Europa-Reise von US-Präsident Bush war Nordirland. Dort traf er mit dem britischen Premier Brown Katholiken und Protestanten.
US-Präsident George W. Bush ist am Montag zum Abschluss seines Abschiedsbesuchs in Europa in Nordirland mit den führenden Politikern von Protestanten und Katholiken zusammengekommen. Bush wurde in Belfast vom Ersten Minister Peter Robinson, der als Führer der Demokratischen Unionisten die Mehrheit der Protestanten vertritt, und seinem Stellvertreter Martin McGuinness von der Sinn Fein begrüßt.
Gemeinsamer Auftritt
Es war am Montag das erste Mal, dass
Robinson und McGuinness gemeinsam in der Öffentlichkeit auftraten. Robinson
hatte in diesem Monat die Nachfolge des 82-jährigen Ian Paisley als Führer
der Unionisten übernommen.
Bush lobte den Friedensprozess in Nordirland als vorbildlich. Die Welt sei beeindruckt von den "unglaublichen" Fortschritten, die das Land in den vergangenen zehn Jahren gemacht habe, sagte Bush. Andere Länder schauten auf Nordirland und fragten sich, ob bei ihnen eine ähnliche Versöhnung möglich sei.
"Dies ist ein guter Ort für Investitionen. Am Ende werden Investitionen Nordirland helfen, sein volles Potenzial zu entfalten. (...) Nordirland ist eine Erfolgsstory", sagte Bush. Mehr als 100 Kriegsgegner protestierten am Montag vor dem nordirischen Parlament, Stormont, gegen den Besuch des US-Präsidenten.
Thema Iran
Bush hatte zuvor mit dem britischen Premierminister
Gordon Brown über die Strategie in den internationalen Krisenherden beraten.
Brown kündigte dabei an, dass Großbritannien die Sanktionen gegen den Iran
verschärfen wird, um das Land von seinem Atomprogramm abzubringen. Dazu
sollen die Guthaben der größten iranischen Bank eingefroren werden.
Brown betonte, der Dialog mit der Regierung in Teheran solle aufrecht erhalten werden. Wenn der Iran aber weiter die Resolutionen der Vereinten Nationen ignoriere, das Angebot der Partnerschaft zurückweise, dann gebe es keine andere Wahl, als die Sanktionen zu verschärfen, sagte Brown. Zu den weiteren Gesprächsthemen von Bush und Brown gehörten dem Vernehmen nach die Lage im Nahen Osten, der Klimawandel sowie die Situation in Afghanistan und Irak.
Tee mit der Queen
Montag war der letzte Tag von Bushs
Abschiedsreise durch Europa. Er traf am Sonntag aus Paris kommend in
Großbritannien ein, wo er am Abend von Königin Elizabeth auf Schloss Windsor
empfangen wurde. Zuvor besuchte er bereits Slowenien, Deutschland und
Italien. Im Vatikan war Bush von Papst Benedikt XVI. empfangen worden.
Rund 2.500 Menschen protestierten am Sonntag in London gegen den Besuch von Bush. Demonstranten riefen in Sprechchören "Bush - Terrorist". Die Polizei nahm nach eigenen Angaben 25 Personen fest. Die Kundgebung fand nur wenige hundert Meter vom Amtssitz Browns statt, wo Bush und dessen Frau Laura zu einem privaten Abendessen mit dem Ehepaar Brown zusammensaßen.
Foto: (c) AP, Bush besuchte Grundschule in Nordirland