Protest in Sichuan

Chinas Polizei feuert in Menge - 15 Tote

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In Chinas Provinz Sichuan toben Proteste - die Polizei schoss in die Menge. Bis zu 15 Menschen wurden getötet.

Bei neuen Unruhen in Südwestchina sind nach Angaben des US-Senders Radio Free Asia (RFA) vom Samstag bis zu 15 Menschen getötet worden. Nach Angaben des Senders starben allein elf Tibeter, als die Polizei das Feuer am Donnerstagabend in der Region Ganzi in der Provinz Sichuan auf Demonstranten eröffnete. Die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua sprach unter Berufung auf lokale Beamte davon, dass die Polizei "Warnschüsse" abgefeuert hätte, um gewaltsame Proteste zu stoppen. Dabei sei ein Chinese verletzt worden. Bei Xinhua gab es keine Angaben über Tote und Verletzte unter den Demonstranten.

Nach Angaben von Radio Free Asia feuerte die Polizei in eine Menge von mehreren hundert Mönchen und anderen Tibetern, die die Freilassung von zwei festgenommenen Mönchen aus dem Kloster Tongkor verlangten. Etwa 350 Mönche und eine gleich große Zahl anderer Tibeter hätten sich vor dem Regierungsgebäude in Tongkor versammelt, um die Freilassung der Inhaftierten zu verlangen.

Seit dem 10. März gab es immer wieder Demonstrationen und Unruhen in von Tibetern bewohnten Gebieten Südwestchinas. Nach offiziellen chinesischen Angaben starben in der tibetischen Hauptstadt Lhasa 19 Menschen. Die tibetische Exilregierung spricht von etwa 140 Toten. Die meisten von ihnen seien Tibeter gewesen, die von chinesischen Polizisten getötet worden seien.

Später kam es auch in der Region Ganzi und dutzenden anderen, von Tibetern bewohnten chinesischen Gebieten zu Protesten. In den betroffenen Gegenden leben etwa sechs Millionen Tibeter.

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