Enttarnte Spionin

CIA-Ausschuss blockiert Buch von Ex-Agentin

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Der US-Geheimdienst CIA blockiert das Erscheinen eines Buches seiner enttarnten früheren Mitarbeiterin Valerie Plame.

Plame dürfe in ihrem Buch nicht einmal die allseits bekannte Tatsache erwähnen, dass sie für die CIA gearbeitet habe, weil sie dort nicht als offizielle Regierungsmitarbeiterin beschäftigt war, berichtete das Magazin "Newsweek" in seiner neuen Ausgabe.

Alle Veröffentlichungen von ehemaligen Mitarbeitern müssen von einem entsprechenden CIA-Ausschuss absegnet werden. Der einzige Maßstab sei, dass Bücher keine Geheiminformationen enthalten dürften, zitierte das Magazin CIA-Sprecher Mark Mansfield. Es gebe Gespräche mit Plame, um das Problem zu lösen.

Skandal
Die Enttarnung von Plame durch hochrangige Mitarbeiter der US-Regierung hatte hohe Wellen geschlagen. Der Skandal hat seine Wurzeln in dem politischen Streit um den Irak-Krieg. Plames Ehemann Joe Wilson hatte vor dem Irak-Krieg 2003 öffentlich die Argumentation von Präsident George W. Bush in Frage gestellt, wonach der Irak im afrikanischen Staat Niger Uran zum Bau einer Atombombe erwerben wollte. Kurz darauf berichtete der konservative Zeitungskolumnist Robert Novak unter Verweis auf anonyme Quellen, dass Plame als CIA-Agentin arbeitet. Kritiker deuteten die Enttarnung als Retourkutsche gegen Wilson.

Plame hat die CIA inzwischen verlassen. Die Affäre hatte die Bush-Regierung unter großen Druck gebracht.

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