Ein Ägypter wurde in Kroatien gekidnappt und später vermutlich hingerichtet.
Der allererste vom US-Geheimdienst aus einem anderen Land entführte Terrorverdächtige war ein Ägypter, der in Dänemark politisches Asyl genoss. Das berichtete die Kopenhagener Tageszeitung "Politiken" in ihrer Online-Ausgabe am Samstagabend unter Berufung auf hochgestellte frühere CIA-Mitarbeiter. Die CIA-Aktion fand laut der Zeitung 1995, also lange vor dem erklärten "Krieg gegen den Terror" im Anschluss an die Anschlägen vom 11. September 2001 und noch während der Regierung von US-Präsident Bill Clinton statt.
Den Informationen von "Politiken" zufolge wurde der wegen Zugehörigkeit zur als terroristisch eingestuften Organisation Al-Gama'a Al-Islamiya in Ägypten zum Tode verurteilte und nach Dänemark geflüchtete Abu Talal im September 1995 von CIA-Agenten während eines Aufenthalts in Kroatien gekidnappt und nach Ägypten gebracht. Dort wurde er vermutlich später hingerichtet.
Laut "Poltiken" dürfte der dänische Geheimdienst PET von der Aktion der Amerikaner zumindest gewußt haben, auch wenn das offizielle Dänemark bisher jegliche Involvierung in derartige US-Aktionen abgestritten hat.