Die 20-jährige Frau war von der Polizei in Hauptstadt Naypyitaw angeschossen worden - Nun erlag sie ihrer Schussverletzung am Kopf. Sie ist jetzt zur Symbolfigur der Proteste geworden.
In Myanmar ist eine Demonstrantin ihrer Schussverletzung am Kopf erlegen, die sie bei einer Kundgebung vergangene Woche erlitten hatte. Die junge Frau ist das erste Todesopfer auf Seiten der Demonstranten seit dem Militärputsch am 1. Februar. Mittlerweile ist sie zu einer Symbolfigur der Proteste geworden.
20-Jährige ist erstes Todesopfer bei Protesten
Seither reißen die Proteste gegen die Militärführung nicht ab. Die 20-jährige Mya Thwate Thwate Khaing sei im Krankenhaus gestorben, teilte ihr Bruder Ye Htut Aung am Freitag per Telefon mit.
"Ich bin traurig und habe nichts mehr zu sagen", sagte er. Die Frau war am 9. Februar ins Krankenhaus gebracht worden, nachdem sie bei einer Demonstration in der Hauptstadt Naypyitaw verletzt worden war. Um die Menge auseinanderzutreiben, hatte die Polizei geschossen. Ärzten zufolge wurde die junge Frau von scharfer Munition getroffen.
Junge Frau wird zur Symbolfigur
Die junge Verkäuferin ist inzwischen zu einer Symbolfigur der Protestbewegung geworden. Im Internet kursiert ein Video von dem tödlichen Vorfall, der den Zorn vieler Menschen erregt hat. Ein 15 Meter großes Plakat der 20-Jährigen, das den Moment zeigt, in dem sie angeschossen wurde, hängt wie ein Mahnmal über einer Brücke in der einstigen Hauptstadt Yangon (Rangun).
Reaktion der EU und anderen Staaten gefordert
Auch am Freitag protestierten Tausende in mehreren Städten des südostasiatischen Landes gegen den Putsch. Sie begrüßten die von Großbritannien und Kanada verhängten Sanktionen gegen Angehörige der Militärführung. Die Jugend-Aktivistin Thinzar Shunlei Yi rief per Twitter auch andere Staaten auf, in einer koordinierten Aktion Druck auszuüben.
So hoffe sie, dass die EU am 22. Februar Sanktionen verhängen werde und forderte die Demonstranten auf, sich vor der Vertretung der EU zu versammeln. Eine Gruppe Demonstranten fand sich bereits vor der britischen Botschaft in der Wirtschaftsmetropole Yangon zusammen, um sich für Sanktionen zu bedanken.
Militär stürtzte Regierung und nahm Politiker fest
Das Militär hatte am 1. Februar die Regierung gestürzt und die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi festgenommen. An dem Tag hätte das im November neu gewählte Parlament zu seiner ersten Sitzung zusammenkommen sollen.
Suu Kyis Partei Nationale Liga für Demokratie (NDL) hatte die Wahl mit großem Vorsprung gewonnen, das Militär spricht aber von Betrug. Mit dem Versprechen neuer Wahlen versucht es, den seit zwei Wochen stattfindenden Massenprotesten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Einen Termin dafür hat das Militär allerdings nicht genannt.