Sinan Krause wurde vor fast drei Jahren im Irak entführt.
Vor fast drei Jahren wurde der damals 20-jährige Deutsch-Iraker Sinan Krause im Irak zusammen mit seiner Mutter Hannelore Krause entführt. Die Mutter kam nach wenigen Monaten frei, doch von dem Sohn fehlt nach mehr als 1.000 Tagen weiter jede Spur. Nun hat sich Sinans Vater, der in Berlin tätige Maschinenbauingenieur Mohammed Kadim al-Tornachi, in seine irakische Heimat aufgemacht, um Druck auf die Behörden auszuüben und seinen Sohn zu suchen.
Vater klagt an: "Niemand fühlt sich zuständig"
Wie
das ARD-Hörfunkstudio Amman berichtete, beklagt der Vater, dass sich in
Bagdad niemand zuständig fühle. Die deutsche Regierung hülle sich zum
Schicksal des Deutsch-Irakers in Schweigen. Aus Rücksicht auf die Geisel, so
die Sprachregelung. Die deutsche Botschaft wende sich alle zwei bis drei
Monate an das irakische Außenministerium, das dann Innenministerium und
Polizei kontaktiere. Dann komme die Meldung zurück, dass die irakischen
Behörden nichts Neues hätten, beklagt der Vater gegenüber dem
ARD-Hörfunkstudio.
"Pfeile der Rechtschaffenheit"
Über die Entführer des
Computer-Ingenieurs ist wenig bekannt. Sie nennen sich "Pfeile der
Rechtschaffenheit", geben sich politisch und verlangen den Abzug der
Bundeswehr aus Afghanistan. Nach Angaben des Vaters gibt es einen
Mittelsmann zwischen den Entführern und den deutschen Behörden. Aber die
Behörden wollten ihm nicht sagen, wer das sei. Nun versuche er über
Stammesführer herauszufinden, ob jemand was von seinem Sohn gehört hat.
Bisher jedoch ohne Erfolg.