Mitten in der Finanzkrise haut CSU-Mann Glos den Hut drauf. Nachfolgen könnten CSU-General Guttenberg oder Bayerns Finanzminister Fahrenschon.
Der deutsche Wirtschaftsminister Michael Glos will heute CDU-Bundeskanzlerin Angela Merkel offiziell um seine Entlassung bitten. Der Name des Nachfolgers wird heute ebenfalls vom CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer bekanntgegeben. Glos hatte am Samstag völlig überraschend seinen Rücktritt angeboten, Seehofer und Merkel hatten in einer ersten Reaktion noch abgelehnt.
Will nicht mehr
Nun wurden sich Merkel und Seehofer offenbar
einig, dass der Wirtschaftsminister nicht mehr zu halten ist. Er dürfte im
Juni auch sein Amt als CSU-Bezirkschef in Unterfranken aufgeben.
Sauer auf Merkel und Seehofer
Das Rücktrittsgesuch des
Ressortchefs war offenbar ein Alleingang. Der Grund ist wohl, dass sich bei
ihm in der letzten Zeit ein Groll sowohl gegen Merkel als auch gegen
Seehofer aufgestaut hatte. Von Merkel hat sich Glos bei den Beratungen über
die Wirtschaftskrise und auch bei anderen Initiativen seines Hauses zu wenig
unterstützt gefühlt. Seehofer hält er vor, dass dieser ganz offensichtlich
schon nach einem geeigneten Nachfolger für ihn gesucht und ihn damit
beschädigt habe.
Glos war 2005 als erster CSU-Wirtschaftsminister überhaupt in die deutsche Regierung eingetreten. Im Kabinett agierte er allerdings oft glücklos und musste sich mehrmals gegen Kritik verteidigen. Zuletzt wurde ihm vorgeworfen, in der Wirtschafts- und Finanzkrise kaum in Erscheinung zu treten.
Foto von Glos: (co) Reuters
Foto von Guttenberg: (co) APA/EPA