Bis 2020 könnte Deutschland ein massiver Engpass bei der Stromproduktion drohen. Die Kraftwerkskapazitäten könnten bis 2020 um ein Drittel sinken.
Die Kapazitäten zur Stromproduktion in Deutschland werden laut "Bild"-Zeitung (Freitagsausgabe) in den kommenden zwölf Jahren deutlich schrumpfen. Das Blatt beruft sich dabei auf Zahlen des deutschen Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Danach müssen bis 2020 rund 40.000 Megawatt an Kraftwerkskapazitäten ersetzt werden. Das seien etwa ein Drittel der derzeit installierten Gesamtkapazität. Als Gründe für den Rückgang nennt der BDEW unter anderem den Ausstieg aus der Atomenergie.
"Klare politische Bedingungen fehlen derzeit!"
BDEW-Präsident
Michael Feist mahnte angesichts dieser Produktionslücke eine verlässliche
Energiepolitik der deutschen Regierung an. Die Energiewirtschaft wolle 40
Mrd. Euro in den Bau neuer Kraftwerke investieren. Dafür benötige sie aber
"klare politische Bedingungen - die fehlen derzeit", bemängelte Feist im
Gespräch mit "Bild". "Wir brauchen moderne Kohleanlagen mit CCS-Technologie
und moderne Erdgaskraftwerke. Jedes neue Kraftwerk ist ein Beitrag für mehr
Klimaschutz", sagte der BDEW-Präsident weiter.