Terror in der Türkei

Die Bombenleger von Istanbul sind gefasst

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Der Anschlag sei "aufgeklärt", sagte der türkische Innenminister Atalay. Indirekt wurden kurdische Extremisten verantwortlich gemacht.

Die Bombenleger des Terroranschlags von Istanbul vom vergangenen Sonntag und ihre Helfer sind nach Angaben des türkischen Innenministers Besir Atalay gefasst. Der Anschlag sei "aufgeklärt", "ein Großteil der Täter gefasst", sagte der Minister am Samstag vor Journalisten. Bei der Explosion zweier Bomben waren im europäischen Stadtbezirk Güngören 17 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt worden.

Atalay bezog sich mit seinen Ausführungen auf zehn Verdächtige, die Mitte der Woche in Istanbul festgenommen worden waren und am Sonntag zwecks Vorführung beim Haftrichter dem Gericht überstellt wurden. Der Staatsanwalt wirft ihnen vor, Mitglieder der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu sein. Es wird nun eine formelle Anklageschrift vorbereitet. Ob der Anschlag auf das Konto kurdischer Extremisten geht, deutete der Innenminister aber nur indirekt an. Atalay sprach von einer "unmenschlichen Tat", die von der "blutrünstigen separatistischen Terrororganisation" verübt worden sei. Der Anschlag in Güngören war der schwerste in Istanbul seit fünf Jahren.

PKK bestreitet Beteiligung
Am vergangenen Sonntag waren nach der Explosion der ersten Bombe, die zwei Passanten tötete, viele Menschen am Tatort zusammengelaufen, um den Verletzten zu helfen. Bei der anschließend ausgelösten zweiten Explosion gab es 15 Tote. Zu dem Anschlag bekannte sich niemand. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte bereits indirekt die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) für die Tat verantwortlich gemacht. Diese bestritt jegliche Beteiligung.

Foto: (c) AP Photo

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