Die Einigung bei der UN-Klimakonferenz in Bali ist ein Ausgangspunkt für ein weltweites Abkommen. Lesen Sie hier die wichtigsten Beschlüsse.
Die Klimakonferenz auf Bali, die am Samstag zu Ende gegangen ist, bildet den Ausgangspunkt für ein weltweites Klimaabkommen nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls im Jahr 2012. Zahlreiche strittige Punkte mussten von den Delegierten aus 190 Ländern für den Fahrplan zu dem künftigen Abkommen geklärt werden. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Ergebnisse:
Reduktionsrahmen:
In das Bali-Schlussdokument finden keine
konkreten Zahlen Eingang. Stattdessen wird auf bestimmte Seiten des Berichts
der UNO-Wissenschafter verwiesen. Im Verhandlungsmandat ist von "starken
Senkungen" der Emissionen die Rede. Vor allem die EU war dafür eingetreten,
einen konkreten Rahmen für Reduktionen der Industriestaaten bis 2020
festzulegen. Den Empfehlungen der UNO-Wissenschafter (IPCC) folgend, soll
dieser 25 bis 40 Prozent für die Industriestaaten betragen, wie dies auch in
der Vorbereitungsrunde in Wien vereinbart wurde. Innerhalb dieser Bandbreite
kann nach Ansicht der Wissenschaft die Erderwärmung unter dem kritischen
Anstieg von zwei Grad Celsius gehalten werden.
Adaptionsfonds:
Für Anpassungsmaßnahmen gegen den Klimawandel
in ärmeren Ländern ist ein 500 Mio. Dollar Fonds (345 Mio Euro) beschlossen
worden. Gespeist wird dieser aus einer zweiprozentigen Abgabe aus den
sogenannten Clean Development Mechanism (CDM)-Geschäften. Je mehr dieser
Projekte abgewickelt werden, desto mehr Gelder werden fließen.
Technologietransfer:
Die Entwicklungsländer fordern
Unterstützung bei der Einführung grüner Technologien. Auf dem Tisch lag
die Forderung an die Industriestaaten, Patente zu kaufen und ärmeren Ländern
zur Verfügung zu stellen. Nach Widerstand unter anderem von der EU wurden
jetzt "strategische Prognosen" für die Zukunft festgelegt, in dem konkrete
Projekte ausgearbeitet werden sollen. Genaueres muss noch bis zur
Kopenhagen-Konferenz ausgearbeitet werden.
Entwaldung:
Künftig soll auch die Erhaltung der Wälder in die
CO2-Bilanz eines Landes einfließen. Der Punkt war vor allem von den
Regenwald-Staaten forciert worden. Dazu wird es zunächst Pilotprojekte
geben, um die Anrechnung zu erproben. Nach 2012 soll dieser Mechanismus
Realität werden.
Zeitplan:
In dem Verhandlungsmandat ist vorgeschrieben, dass
das Klimaschutz-Abkommen für die Zeit nach Kyoto bei der Klimakonferenz 2009
in Kopenhagen beschlossen werden soll. Die erste Sitzung der Arbeitsgruppen
soll spätestens kommenden April abgehalten werden.