Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un präsentiert erneut militärische Stärke. Doch das gezeigte Atom-U-Boot wirft Fragen auf – vor allem zur tatsächlichen Einsatzfähigkeit.
Erst Raketen, dann ein U-Boot – Kim Jong Un inszeniert nach Angaben staatlicher Medien erneut die militärische Stärke Nordkoreas. Besonders das präsentierte atomgetriebene U-Boot sorgt dabei für Zweifel.
- Notstand in LA: Erste Tote und Überschwemmungen
- "Urbi et Orbi!" Papst Leo spendete Weihnachtssegen
-
Video zum Thema: "Weihnachtsgrüße": Trump & Melania mit ernster Miene
Raketentest mit Symbolwirkung an den Westen
Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, überwachte Kim am Mittwoch den Testabschuss von Langstrecken-Boden-Luft-Raketen nahe der Ostküste des Landes. Die Raketen hätten Luftziele in bis zu 200 Kilometern Entfernung getroffen. Der Test habe der Entwicklung eines neuen Typs von Höhenraketen gedient.
Militär-U-Boot ist atomwaffenfähig!
Parallel dazu inspizierte Kim laut KCNA an einem anderen Ort den Bau eines rund 8.700 Tonnen schweren, atomgetriebenen U-Bootes. Dieses soll ebenfalls in der Lage sein, Boden-Luft-Raketen abzufeuern und ist Teil der Modernisierung der nordkoreanischen Marine. Kim erklärte demnach, der Ausbau nuklearer Fähigkeiten sei „unerlässlich und unumgänglich“, da die Weltlage nicht friedlich sei.
Zweifel weckt das äußere Erscheinungsbild des U-Bootes. Auf veröffentlichten Bildern wirkt der Rumpf ungewöhnlich glatt, ohne sichtbare Schweißnähte oder Gebrauchsspuren. Auch die gleichmäßigen Formen fallen auf. Ob es sich um ein unfertiges Boot, eine speziell präparierte Außenhülle oder ein reines Propagandaobjekt handelt, bleibt offen.
Keine Details zur Technik
Offizielle Angaben zum Baufortschritt, zum Antrieb oder zur tatsächlichen Einsatzfähigkeit des Gefährts fehlen. Damit bleibt unklar, wie weit das Projekt tatsächlich fortgeschritten ist.
"Regionale" Spannungen als Begründung
Kim begründete das Projekt unter anderem mit Plänen Südkoreas, mit Unterstützung der USA ein eigenes Atom-U-Boot zu entwickeln. Nordkoreanische Staatsmedien kritisierten zudem das jüngste Einlaufen des US-Atom-U-Bootes „USS Greeneville“ in den südkoreanischen Hafen Busan als Eskalation.
Droh-Töne auch an Japan
Auch Japan wurde in der nordkoreanischen Propaganda erwähnt. Tokio zeige Ambitionen zum Besitz von Atomwaffen und werde durch südkoreanische U-Boot-Pläne zusätzlich ermutigt, hieß es. Ob das gezeigte U-Boot eine reale neue Bedrohung darstellt oder vor allem ein politisches Signal senden soll, bleibt anhand der veröffentlichten Informationen offen.