Vor allem Zivilisten

Dutzende Verletzte bei Autobomben-Anschlag im Irak

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Der Sprengsatz explodierte im Stadtzentrum einer mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadt, die meisten Verletzten sind Zivlisten.

Mehrere Dutzend Menschen sind am Montag bei einem Autobomben-Anschlag in der südirakischen Stadt Amara verletzt worden. Der Sprengkörper soll unweit der Zentrale der Telefongesellschaft im Stadtzentrum explodiert sein. Die meisten der Verletzten seien Zivilisten, hieß es. Die vorwiegend von Schiiten bewohnte Stadt liegt 390 Kilometer südlich von Bagdad.

Erst am Vortag wurden bei einem Selbstmordanschlag in Jalula in der Provinz Diyala, rund 100 Kilometer nordöstlich von Bagdad, 15 Menschen getötet und 20 weitere verletzt worden. Die schiitisch dominierte Koalitionsregierung in Bagdad hatte kurz zuvor das Abkommen über den vollständigen Abzug der US-Truppen bis 2011 gebilligt. Nun soll der Vertrag dem Parlament vorgelegt werden. In Washington zeigte sich die US-Regierung zuversichtlich, dass das Abkommen in Kürze ratifiziert werde. Als entscheidend gilt im Irak die Nichtbeanstandung des Vertrags durch Großayatollah Ali al-Sistani, die höchste schiitische Autorität des Landes.

Das Abkommen soll eine mit Jahresende auslaufende UN-Sicherheitsratsresolution ersetzen, die bisher die Rechtsgrundlage für die ausländische Truppenpräsenz im Irak bildet. Gravierende Probleme hatte es bei den bilateralen Verhandlungen gegeben, weil Washington bis zum Truppenrückzug das Recht beanspruchen wollte, vom Irak aus jedes Land anzugreifen, "das eine Gefahr für die internationale Stabilität darstellt". Die USA hatten den Iran unter anderem beschuldigt, die Befriedungsbemühungen im Irak durch verstärkte Waffenlieferungen an schiitische Milizen zu torpedieren. Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hatte die irakische Regierung mehrfach davor gewarnt, einen langfristigen Militärpakt mit den USA zu schließen.

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