Präsident Klaus warnte vor Ausbruch von "Straßen-Kriegen" in Tschechien.
Der tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus hat am Mittwoch im Zusammenhang mit den zunehmenden Eier-Attacken gegen Wahlkampfveranstaltungen der Sozialdemokraten (CSSD) und ihren Chef Jiri Paroubek einen dringenden Appell an die Öffentlichkeit gerichtet. Er sei "bestürzt" über diese "Ausbrüche der Gewalt, des Hasses und der Intoleranz", betonte Klaus. Es handle sich um eine "beispiellose Attacke gegen die elementaren Prinzipien eines demokratischen Wettbewerbs der politischen Parteien".
"Straßen-Krieg"
Es könnte "fatale Folgen" für die
tschechische Gesellschaft haben, wenn man sich nicht eindeutig gegen diese
Gewalt-Ausbrüche stelle. Man sollte nicht zulassen, dass der Wahlkampf der
Parteien den Charakter eines "Straßen-Krieges" annehme. "Es geht um mehr,
als man sich in diesem Moment klar werden kann. Es geht um die Demokratie",
betonte Klaus.
Eier-Attacken
Der Staatschef reagierte auf das letzte
Wahlkampf-Meeting der CSSD, das am Mittwochnachmittag im Prager Stadtviertel
Smichov in Anwesenheit der CSSD-Parteiführung mit Paroubek an der Spitze
stattgefunden hat. Im Unterschied zu den bisherigen Zwischenfällen, wo
vereinzelt Eier gegen Paroubek geworfen wurden, flogen diesmal - wie
tschechische TV-Kanäle informierten - "nicht Dutzende sondern Hunderte Eier"
auf die Bühne, auf der die CSSD-Politiker standen. Paroubek und seine
Kollegen wurden von den Eiern so verschmutzt, dass sie sich nach der
Veranstaltung komplett umziehen mussten.
Festnahmen
Die CSSD erklärte, die jüngste Attacke in Prag sei
eine koordinierte Aktion gewesen, für die moralisch die konservative
Demokratische Bürgerpartei (ODS) von Mirek Topolanek verantwortlich sei. Die
Polizei hat bei der Veranstaltung 16 Personen festgenommen.