Afghanistan

Elf Tote bei Selbstmordanschlag

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Der Täter trug eine Polizeiuniform. 29 weitere Menschen wurden verletzt.

Bei einem Selbstmordanschlag im Süden von Afghanistan sind am Montag elf Menschen getötet und 29 verletzt worden. Der Täter hat eine Polizeiuniform getragen und sich auf dem Hof der Polizeizentrale von Lashkar Gah in die Luft gesprengt. Zu diesem Zeitpunkt exerzierte eine Gruppe von Polizisten auf dem Gelände.

Elf Tote
In der Explosion kamen neun Polizisten und zwei Zivilpersonen ums Leben. Der Selbstmordanschlag galt offenbar einer Einheit der Anti-Drogen-Polizei. Allein im vergangenen Jahr wurden 800 afghanische Polizisten bei Angriffen und Anschlägen getötet. Helmand und der Süden Afghanistan sind das Zentrum des Taliban-Aufstandes.

NATO-Soldaten getötet
Bei weiteren Anschlägen in Helmand wurden drei britische und vier amerikanische Soldaten getötet. Ein französischer Soldat wurde am Samstag getötet. Im Westen des Landes erschoss ein Selbstmordattentäter einen Polizisten in der Provinz Farah, bevor er in einem Regierungsgebäude seinen Sprenggürtel zündete. Zwo Zivilpersonen wurden dabei verletzt.

Immer mehr Angriffe
Die Zahl der Angriffe durch die radikal-islamischen Taliban hat in Afghanistan seit 2008 deutlich zugenommen. Am Wochenende starben bei mehreren Attacken der Aufständischen insgesamt neun Soldaten der von NATO und den USA geführten Streitkräfte. Es war die verlustreichste Woche für die rund 70.000 ausländischen Truppen in den vergangenen Monaten.

Angriff auf Nachschublager
Rund 50 militante Extremisten griffen am Montag in Pakistan ein Nachschublager für US-Truppen in Afghanistan an. Es war bereits der zweite Angriff auf eine Nachschubbasis für Afghanistan innerhalb von zwei Tagen. Die Angreifer überwältigten die Wachleute in dem Terminal Al Fasil und steckten zehn Sattelschlepper mit Containern in Brand, sagte ein Sprecher der Wachmannschaft, Janan e-Aali. Am Sonntag hatten Angreifer ein anderes Terminal in der Stadt angegriffen und 20 Fahrzeuge in Brand gesetzt.

Mutmaßliche Taliban-Kämpfer haben in den vergangenen Wochen immer wieder Transportwege und Nachschubdepots angegriffen. Die USA und die NATO erklären zwar, dass diese Attacken wenig Auswirkungen auf ihre Militäroperationen in Afghanistan haben. Dennoch suchen sie nach Wegen, mehr Nachschub durch Zentralasien nach Afghanistan zu schaffen.

Die neue US-Regierung will zusätzlich 17.000 Soldaten an den Hindukusch schicken, um das Land zu stabilisieren. Unter westlichen Politikern und Beobachtern mehren sich die Stimmen, die ein neuerliches Abgleiten des Landes in die Anarchie befürchten.

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