Anti-Terror-Kampf

Elitesoldaten hatten Bin Laden im Visier

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Zweimal soll der Terror-Pate den Franzosen entkommen sein, weil diese von US-Offizieren keine Feuer-Freigabe bekamen.

Französische Elitesoldaten sollen einer Filmdokumentation zufolge zweimal den Moslemextremisten Osama bin Laden im Visier gehabt haben. In beiden Fällen hätten sie aber nicht den Befehl erhalten, ihn zu töten. Ein französischer Soldat wird in der Dokumentation mit den Worten zitiert: "2003 und 2004 hatten wir Bin Laden im Blick. Der Scharfschütze sagte: 'Ich habe Bin Laden'." Die Dokumentation "Bin Laden, das Scheitern eine Verbrecherjagd" wurde von den Journalisten Emmanuel Razavi und Eric de Lavarene produziert, die für mehrere französische Medien in Afghanistan arbeiteten. Sie soll im kommenden Jahr ausgestrahlt werden.

Militärführung dementiert
Razavi sagte der Nachrichtenagentur Reuters, ein Soldat habe ihnen erzählt, es habe rund zwei Stunden gedauert, bis die Anfrage zur Feuer-Freigabe die US-Offiziere erreicht habe, die zur Entscheidung autorisiert gewesen seien. Es habe ein Zögern bei der Führung gegeben, wird der Soldat zitiert. Die französische Militärführung bestritt allerdings diese Darstellung. Armeesprecher Christophe Prazuck sagte auf die Frage, ob Bin Laden gesehen worden sei: "Das ist niemals passiert."

Bin Laden gilt als Drahtzieher mehrerer Anschläge moslemischer Extremisten, darunter auch auf das World Trade Center in New York und das Pentagon bei Washington im Jahr 2001. Frankreich hat rund 200 Elitesoldaten unter US-Kommando in Afghanistan.

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