Erdogan spielte mit der Grenzöffnung seinen Trumpf aus – jetzt setzt er auf Verhandlung.
Brüssel. Nach dem Schock über die türkische Grenzöffnung war es ein Versuch der Annäherung. Im Streit um den Flüchtlingspakt reiste gestern der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach Brüssel.
Nach einem zwei Stunden langen Gespräch mit den EU-Spitzen waren die Kommentare sehr vage. Das Abkommen bleibe gültig, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Nun werde man analysieren, welche Teile nicht umgesetzt wurden und warum.
Mehr Geld
Erdogan selbst reiste ab, ohne mit der Presse zu sprechen. Was klar war: Er drängte auf weitere Hilfsgelder aus der EU.
Sechs Milliarden Euro
Der „EU-Türkei-Deal“ von 2016 sah vor, dass die Türkei syrische Flüchtlinge an der Überfahrt nach Griechenland hindert und dafür sechs Milliarden Euro aus Brüssel erhält. Erdogan wirft der EU vor, diese nur zögerlich gezahlt zu haben, weshalb er die Grenze vor etwas mehr als einer Woche für geöffnet erklärt hatte.