EU-Umweltkommissar Dimas drohte Italien, weil das Müllproblem in Neapel hausgemacht und seit Jahren bekannt sei.
EU-Umweltkommissar Stavros Dimas hat Italien mit Geldstrafen gedroht, sollte das Land seine Müllkrise nicht bald in den Griff bekommen. Das Problem im Großraum Neapel sei hausgemacht und seit Jahren bekannt, sagte Dimas am Dienstag im Europäischen Parlament. Bereits im vergangenen Frühjahr war das Entsorgungssystem in der Region zusammengebrochen, im Juni hatte die EU-Kommission daraufhin ein Verfahren eingeleitet.
Notfalls werden Bußgelder verhängt
Dieses werde nun
fortgeführt, erklärte Dimas. Die Kommission sei bereit zu weiteren
rechtlichen Schritten gegen das Mitgliedsland, notfalls würden eben auch
Bußgelder verhängt.
Müllproblem entstand durch Missmanagement und Mafia
Neapel
hat wegen Missmanagement, Korruption und der Verwicklungen der Mafia ein
notorisches Müllproblem. Die Situation eskalierte zuletzt, nachdem zur
Weihnachtszeit nahezu alle Deponien in der Umgebung für voll erklärt worden
waren. Inzwischen türmen sich mehr als 100.000 Tonnen Abfall in den Straßen.
Die Emotionen in der Bevölkerung kochen hoch - vereinzelt kam es bereits zu
Ausschreitungen.