Im EU-Korruptionsskandal entscheidet die belgische Justiz am Donnerstag darüber, ob die ehemalige Vizepräsidentin des Europaparlaments, Eva Kaili, im Gefängnis bleiben muss.
In der vergangenen Woche war die Haftprüfung auf Antrag der 44 Jahre alten Griechin kurzfristig verschoben worden. Wegen mutmaßlicher Korruption, Geldwäsche und Einflussnahme aus dem Ausland ermittelt die belgische Justiz im Umfeld des EU-Parlaments.
Im Raum steht, dass das Golfemirat Katar mit Geld- und Sachgeschenken versucht haben soll, Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen. Berichten zufolge soll dies auch Marokko versucht haben.
Kaili und drei weitere Verdächtige kamen deshalb am 11. Dezember in Untersuchungshaft. Bereits in der vergangenen Woche entschied der Haftrichter, dass zwei von ihnen ihre Untersuchungshaft weiter im Gefängnis verbringen müssen. Dabei handelt es sich um Kailis Freund, der als Assistent eines Abgeordneten im EU-Parlament arbeitet, und um den ehemaligen sozialdemokratischen Europaabgeordneten Pier Antonio Panzeri. Ein weiterer Verdächtiger durfte das Gefängnis mit der Auflage einer Fußfessel verlassen. Kaili hat Medienberichten zufolge mittlerweile ein Teilgeständnis abgelegt.