Kolumbianische Behörden konnte 30 Kg angereichertes Uran der FARC-Rebellen sicherstellen. Atombombe könnte man damit aber keine bauen.
Die kolumbianischen Behörden haben nach eigenen Angaben 30 Kilogramm abgereichertes Uran aus dem Besitz der berüchtigten Guerillaorganisation FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) sichergestellt. Das berichtet Radio France International am Donnerstag auf seiner Website. Vor drei Wochen hatte der Direktor der kolumbianischen Polizei erklärt, dass sich die Guerilla 50 Kilogramm radioaktiven Materials beschafft habe.
Behörden seit März auf der Suche
Das abgereicherte Uran
wurde nahe einer Verkehrsachse im Süden Bogotas gefunden. Polizei und Armee
hatte vor einer Woche entsprechende Hinweise erhalten. Seit Anfang März
hatten die Behörden danach gesucht. Die Information über die Uran-Vorräte
hatten sie der beschlagnahmten Computerfestplatte des getöteten
FARC-Vizechefs Raul Reyes entnommen. Reyes war bei einem Bombenangriff der
kolumbianischen Armee auf ein Guerillalager im benachbarten Ecuador getötet
worden.
Nach Angaben der kolumbianischen Behörden hat die vorgeblich linke Guerillabewegung seit 2005 versucht, sich Uran zu beschaffen. Armee-Oberbefehlshaber Freddy Padilla fürchtet, dass die FARC damit eine fundamentale Grenze im Terrorismus überschritten habe und sich daran mache, ein "großer internationaler und globaler Aggressor" zu werden.
Keine A-Bombe möglich
Mit dem abgereicherten Uran kann man
keine Atombombe, ja nicht einmal eine "schmutzige Bombe" herstellen.
Allerdings können daraus Geschoße mit hoher Durchschlagskraft produziert
werden, wie sie etwa die US-Armee bei ihren Einsätzen rund um den Globus
verwendet.