Kuba hat Samstag den Beginn der Revolution 1956 und nachträglich Castros 80. Geburtstag gefeiert - ohne den Maximo Lider.
In Abwesenheit des erkrankten Präsidenten Fidel Castro hat Kuba am Samstag in Havanna den Beginn der Revolution vor 50 Jahren gefeiert. Mit einer großen Militärparade gedachten mehrere hunderttausend Kubaner der Landung der Jacht "Granma" auf der Karibikinsel. Mit der "Granma" waren Castro, Che Guevara und 80 andere Revolutionäre am 2. Dezember 1956 aus Mexiko zurückgekehrt, um den Diktator Fulgencio Batista zu verjagen. Den Vorsitz bei den Feierlichkeiten führte Fidels Bruder Raúl Castro, der seit Anfang August an der Spitze des Staates steht. Zugleich wurde am Samstag der 80. Geburtstag von Fidel Castro nachgefeiert.
Grußbotschaft von Fidel
Raúl Castro, der auch
Verteidigungsminister ist, verlas eine Grußbotschaft im Namen des
kubanischen Volkes und Fidels, dem er die Truppenparade widmete. Er rief die
Kubaner zur Einheit auf, um dem "Imperialismus" die Stirn zu bieten und ihn
zu besiegen. Gleichzeitig bot er den USA, die Kuba wegen des kommunistischen
Systems seit Jahrzehnten mit einem Embargo belegt haben, erneut Gespräche
"auf der Basis der Gleichheit und des gegenseitigen Respekts" zur
"Beendigung der Differenzen" an.
Zum Auftakt der Geburtstagsfeierlichkeiten für Fidel Castro war bereits Mitte der Woche ein Brief des Revolutionsführers verlesen worden. Darin entschuldigte sich Castro, an den Feiern nicht teilnehmen zu können, weil er zu schwach sei. Castro erholt sich seit Ende Juli von einer schweren Operation. Dennoch war bis zuletzt darüber spekuliert worden, ob er die große Parade zu seinen Ehren nutzen würde, um sich noch einmal dem Volk zu zeigen.
Krankheit als Staatsgeheimnis
Castro hatte Ende Juli wegen seiner
zum Staatsgeheimnis erklärten Krankheit verfügt, dass sein eigentlicher
Geburtstag am 13. August erst am 2. Dezember nachgefeiert werden solle.
Seither ist er nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Es wurden
lediglich Videos und Fotos veröffentlicht, die belegen sollten, dass es dem
Kranken stets besser gehe. Das letzte Video stammt von Ende Oktober.
Zu der Feier sind vor allem befreundete Staatschefs nach Kuba gekommen, darunter die Präsidenten von Bolivien, Evo Morales, von Haiti, René Preval und der designierte Präsident von Nicaragua, Daniel Ortega. Der Präsident von Venezuela, Hugo Chávez, der engste Verbündete Castros, war wegen der Präsidentschaftswahlen in seinem Land an diesem Wochenende verhindert.