Nach einer zehntägigen Blockade durch Regierungsgegner ist der internationale Flughafen in Bangkok am Freitag wieder geöffnet worden.
Tänzer, Trommler und Vertreter der Tourismusbehörden begrüßten die ersten Reisenden auf einem der wichtigsten Drehkreuze für den Luftverkehr in Südostasien. Mit Sorge beobachteten aber viele Thailänder, dass König Bhumibol Adulyadej, der seit Jahrzehnten als Garant der Stabilität gilt, nicht an den Feiern zu seinem 81. Geburtstag teilnahm.
300.000 Passagiere festgesessen
Durch die Proteste, die ab dem
25. November die Schließung des Flughafens nötig machten, saßen rund 300.000
Passagiere fest. Hunderte Flüge waren gestrichen worden. Die Blockade endete
am Mittwoch, nachdem das Verfassungsgericht die Regierungspartei PPP für
aufgelöst und den Rücktritt des umstrittenen Ministerpräsidenten Somchai
Wongsawat angeordnet hatte - das war genau das, was die Demonstranten schon
seit Wochen gefordert hatten. Der Flughafen Suvarnabhumi konnte seine Arbeit
jedoch nur mit etwa 50 Prozent seiner vollen Kapazität aufnehmen, zahlreiche
Flüge mussten gestrichen werden.
Für viele Reisende änderte sich somit nichts, sie mussten sich wieder auf eine längere Wartezeit einstellen. "Das ist eine ganz nette Atmosphäre hier", sagte die Deutsche Nadine Woytal. "Aber wenn man bis zum letzten Schalter geht, gibt es viele lange Gesichter wegen der ganzen abgesagten Flüge. Auch sie musste feststellen, dass ihr Thai-Airways-Flug nach München gecancelt wurde. Immerhin sollten am Freitag 100 In- und Auslandsflüge durchgeführt werden. Viele von ihnen waren hoffnungslos überbucht. Der Flughafen von Bangkok ist einer der größten in Südostasien. Voriges Jahr waren dort 41 Millionen Passagiere abgefertigt worden.
Sorge um König Bhumibol
Die Feier zum Geburtstag von König
Bhumibol in seinem Palast wurde wegen der Erkrankung abgesagt. Er hatte auch
schon am Donnerstag seine jährliche Rede nicht halten können. Sein Vater
fühle sich unwohl, sagte der Kronprinz. Der König ist seit längerem bei
schlechter Gesundheit. Vor dem Hintergrund der seit Wochen andauernden
politischen Krise war die Königsrede heuer von vielen Thailändern mit
besonderer Spannung erwartet worden.
Thailand wird seit Ende August von einer politischen Krise erschüttert. Sie begann schon Ende 2005 mit Massenprotesten gegen den damaligen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra, der dann 2006 in einem Militärputsch gestürzt wurde. Ihm wurde Korruption vorgeworfen, zudem soll er versucht haben, die Monarchie zu untergraben. Thaksins Anhänger gewannen dann aber wieder die Wahlen im Dezember 2007. Es folgten wieder Proteste gegen die dann amtierenden Regierungen, denen vorgeworfen wurde, nur Marionetten Thaksins zu sein. Sie gipfelten dann in der Besetzung der beiden Bangkoker Flughäfen. Thaksin wurde wegen Korruption verurteilt und lebt im Exil.